uni@schule: Neues aus der Bildungsforschung 01-22

Ich habe mal wieder meine Bookmarkliste gescannt. Es sind mit Beginn dieses Jahres eine Reihe von Veröffentlichungen entstanden, die sich mit dem Thema Bildung in der digitalen Weltunter verschiedenen Gesichtspunkten beschäftigen. Online wie Print, #OpenAccess wie #OER. Die Auswahl richtet sich an diejenigen, die sich für die Weiterentwicklung von Lernkultur interessieren, insbesondere an:

  • Schulleitungen,
  • Lehrkräfte,
  • Hochschullehrende und last but not least:
  • Bildungspolitiker*innen.

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Aus der Bildungsforschung

 

Die Studienergebnisse wurden unter dem Titel „Teaching with digital games: How intentions to adopt digital game-based learning are related to personal characteristics of pre-service teachers“ in der Fachzeitschrift British Journal of Educational Technology veröffentlicht.

Computerspiele spielen eine große Rolle in der Lebens- und Medienwelt von Kindern und Jugendlichen. Aktueller Schulunterricht nimmt dieses Medium jedoch eher selten in den Blick. Insbesondere die zukünftige Generation von Lehrkräften, die aktuell an Hochschulen ausgebildet wird, könnte dies ändern. „In der aktuellen Studie haben wir daher den Fokus auf die Lehrkräfte von morgen gelegt und darauf, wie man sie besser auf den Einsatz von Computerspielen im Unterricht vorbereiten kann“, beschreibt Marco Rüth vom Kölner Department für Psychologie den Hintergrund dieser Studie. „Denn Computerspiele haben für den Unterricht großes Potenzial.“

In früheren Studien zeigten die Autoren bereits, dass Computerspiele als Lernwerkzeug im Schulunterricht den Kompetenzaufbau von Schüler:innen unterstützen können. Auch fanden sie heraus, dass Schüler:innen nach der Nutzung von Computerspielen im Unterricht ihre Erfahrungen mit dem Medium kritisch und konstruktiv reflektieren können. Darauf aufbauend befragten die Forscher in der neuen Studie online 402 Lehramtsstudierende von deutschsprachigen Hochschulen zu ihrer Absicht, Computerspiele als Lernwerkzeuge und als Reflexionsgegenstand in ihren zukünftigen Schulunterricht zu integrieren. Das Forschungsteam untersuchte dabei 21 Personenmerkmale, darunter die wahrgenommene Wirksamkeit von Computerspielen, das Wissen zu Computerspielen und die Angst vor dem Einsatz von Computerspielen im Unterricht. „Vor allem die wahrgenommene Wirksamkeit von Computerspielen und wahrgenommene Bezüge von Computerspielen zu Lehrplänen sind für die Absicht der Lehramtsstudierenden, Computerspiele im eigenen Schulunterricht tatsächlich einsetzen zu wollen, entscheidend“, erläutert Professor Dr. Dr. Kai Kaspar die Ergebnisse.

In der aktuellen Befragung zeigten sich darüber hinaus Unterschiede zwischen den Einsatzszenarien von Computerspielen: „Möchten Lehramtsstudierende durch Computerspiele Kompetenzen von Schüler:innen fördern, achten sie besonders auf ihre eigene Angst vor der Nutzung von Computerspielen und inwiefern für sie wichtige Personen denken, dass sie Computerspiele nutzen sollten“, führt Marco Rüth aus.  „Wenn sie dagegen Computerspiele für medienkritische Diskussionen nutzen möchten, stand stattdessen der für sie damit verbundene Aufwand im Fokus.“

Da Computerspiele als Medium aktuell kaum im Lehramtsstudium vorkommen, empfehlen die Forscher, dass vor allem Erkenntnisse zur Wirksamkeit von Computerspielen und Bezüge von Computerspielen zu Lehrplänen einen zentralen Stellenwert im Lehramtsstudium einnehmen sollten. Ebenso sollten Lehramtsstudierende mögliche Fallstricke bei der praktischen Umsetzung kennen und damit umgehen können, sodass langfristig Lehrkompetenzen mit Computerspielen gefördert werden. „Dazu erscheinen nicht nur Anpassungen am Curriculum des Lehramtsstudiums notwendig, sondern auch weitere Unterstützungsangebote und Forschungsergebnisse, damit Lehrkräfte in ihrer späteren Schulpraxis genau wissen, wann und wie sie Computerspiele im Unterricht effektiv einsetzen können“, so Professor Kaspar.

Die Ergebnisse zeigen, dass deutsche Schulleitungen mediengestützte Tools für Führungs- und Managementaufgaben auf ähnlichem Niveau nutzen wie ihre internationalen Kolleg*innen. Allerdings scheinen sie deutlich häufiger mit Bildungsbehörden zu kommunizieren als ihre internationalen Lehrenden, während repräsentative Aktivitäten eher selten sind (z. B. Eigendarstellungen auf Homepages). Die qualitativen Daten weisen auf erhebliche Hindernisse für die volle Nutzung des Potenzials mediengestützter Tools für Führung, Management und Schulverbesserung hin (z. B. fehlende Kompetenzen und Mangel an angemessener Unterstützung).

Nach bestem Wissen der Autore*innen ist dies die erste Studie, die sich mit einem solchen Datensatz auf Schulleitungs- und Managementaktivitäten unter Verwendung von Apps & Tools konzentriert. Die Ergebnisse geben Aufschluss darüber, wie deutsche Schulleitungen im Vergleich zu ihren internationalen Kolleg*innen diese Werkzeuge zur Führung und Verwaltung ihrer Schulen einsetzen. Die qualitativen Daten bieten zusätzliche Einblicke in mögliche Gründe, die eine effektivere Nutzung verhindern.

 

 Tipps aus der Edu®Vorschaubild der Version vom 19:13, 3. Sep. 2016-Szene

Das wär’s für heute.

Mit diesem Blogbeitrag wünsche ich Ihnen, liebe Blogleserinnen und -leser, liebe Bildungs- und Schulengagierten für die bevorstehenden Oster(ferien)zeit geeignete Ablenkung und ansonsten: Entspannung, Entspannung und noch einmal: Entspannung.

 

Stay tuned 

Titelbild: Gerd Altmann @pixabay

uni@schule: Schatzkisten

Haben auch Sie die Übersicht über die gefühlt Tausende von Apps und Tools verloren? Wünschen auch Sie sich Übersichten, Kategorien, Strukturen, die Ordnung in dieses „Chaos“ bringen? Da habe ich etwas für Sie! Auch wenn (zunächst) der Hochschullehre zugeordnet, empfehle ich die Übersichtsseite Hochschuldidaktik-Schatzkiste dem in Schulen tätigen pädagogischen Personal.

Die beiden Promotorinnen Dr. Ulrike Hanke und Nina Bach des Webauftritts hochschuldidaktik-online wollen (den Pädagoginnen und Pädagogen) zur Seite stehen. Wir bieten Ihnen praktische und einfache Tools und Ressourcen für gute Lehre.

Dazu haben sie virtuelle Schatzkisten entwickelt, in denen sie in den Kategorien

  • Hybride Lehre
  • Digitale Lehre
  • Lehrplanung (u. a. Classroom-Management)
  • Lehrmethoden
  • Lernportfolio
  • Prüfen
  • Evaluation

einen Überblick über schöne Ideen geben, immer mit vielen praxisorientierten Tipps zur effizienten Planung von Lehr- und Unterrichtsveranstaltungen und Lernportfolios. Die Materialien stammen von Hochschulen, bekannten Websites oder Tätigen in der Hochschuldidaktik. In die Schatzkiste kommt nur, was wir empfehlenswert finden, so die beiden Autorinnen …

Schön, dass auch „unsere“ Arbeiten Feedback-Instrumente zur Steuerung und Bilanzierung von Prozessen Eingang in die Schatzkiste Evaluation gefunden haben. Völlig zurecht, wie ich sagen darf 🤩

Stay tuned

Bildnachweis: @hochschuldidaktik-online

uni@schule: Inverted classroom and beyond

Mit diesem Tagungsband werden die Beiträge der Teilgeberinnen und Teilgeber der gleichnamigen Konferenz im Februar letzten Jahres dokumentiert und für alle Interessierten zur Verfügung gestellt. Mit dieser Publikation feiern die Verantwortlichen das 10-jährige Bestehen des Netzwerkes ICM. Erneut zeigt sich, wie vielfältig sich die Auseinandersetzung mit der Idee des Flipped/ Inverted Classroom in Schule, Hochschule und Weiterbildung gestaltet. Die Beiträge bilden das gesamte Spektrum der aktuellen Forschungslandschaft ab, wie die folgende kleine Auswahl der Titelüberschriften zeigt:

  • ICMScrum: Inverted Classroom trifft Scrum
  • Constructive Alignment in der agilen Lehrveranstaltungsentwicklung
  • Peer Learning im virtuellen Inverted Classroom – Erfahrungen aus der Distanzlehre
  • Kollaborative Lehr-Lernformate für das virtuelle Klassenzimmer
  • Doppelt geflippt: Praxis-Theorie-Praxis-Transfer in der Lehramtsausbildung

Das Netzwerk trifft sich übrigens in Kürze in der Universität Paderborn, die ihr 50-jähriges Bestehen feiert. Aus diesem Anlass verbindet sich der Tag der Lehre 2022 mit der Jahrestagung der deutschsprachigen Inverted-Classroom-Community. Das diesjährige Motto lautet: „Student Engagement – Aktive Teilhabe von Lernenden in Studium und Schule fördern“. Die Tagung mit diesem Programm findet in Präsenz statt.

Titelbild: Ausschnitt Buchcover

 

uni@schule: Chemie finde ich eigentlich interessant, aber …

Kürzlich hat Prof. Klemm in den MINT Fächern ein Lehrkräftemangel „in einem dramatischen Ausmaß“ prognostiziert. „Eine Analyse für Nordrhein-Westfalen, die auf die übrigen Bundesländer tendenziell übertragbar ist, hat gezeigt, dass 2030 nur für ein Drittel der Stellen für MINT-Lehrkräfte, die dann neu besetzt werden müssen, neu ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer verfügbar sein werden.“[1]https://www.welt.de/politik/deutschland/plus236447613/Schulen-So-hart-trifft-der-Lehrermangel-Deutschland.html

Zum einen liegt es sicher daran, dass die Kultusministerkonferenz wiederholt den Bedarf falsch einschätzt (vgl. etwa die Bertelsmann-Studie aus dem Jahr 2018). Zum anderen treffen die (wenigen) MINT-Studierenden nach Abschluss ihres Studiums auf ein breites Berufsangebot. Was not tut, ist neben einer Anreizschaffung des MINT-Lehramts eine Werbung für ein MINT-Studium durch Interesse fördernde Unterrichtsangebote. Nachdem ich kürzlich über die „Erfolgsformeln – Anwendungen im Mathematik“ informiert habe, geht es heute um den Chemieunterricht.

Publikation

 

Abstrakt:

Interesse ist ein wichtiges unterrichtliches Ziel und positiv mit weiteren Konstrukten wie Leistung und Selbstkonzept assoziiert. Eine Abnahme des Interesses von Lernenden in den Naturwissenschaften allgemein und insbesondere im Chemieunterricht über den Verlauf der Sekundarstufe wurde wiederholt festgestellt. Um Interesse im Schulkontext zu fördern, bietet sich gemäß des Vier-Phasen Modells der Interessenentwicklung insbesondere das zeitlich instabile situationale Interesse an. Die Befundlage zu möglichen Triggern für situationales Interesse ist sehr vielfältig, jedoch teilweise uneindeutig. Zudem werden bislang in den Untersuchungen zum situationalen Interesse zentrale Qualitäts- und Gestaltungsmerkmale von Unterricht wie die Klassenführung oder Unterrichtsphasierung nicht systematisch berücksichtigt. Dieses Desiderat adressiert die vorliegende Beobachtungsstudie im Fach Chemie, indem sie den Zusammenhang zwischen Unterrichtsqualität sowie -gestaltung mit dem situationalen Interesse von Lernenden der Sekundarstufe I mittels einer Mehrebenenanalyse untersucht. Die Ergebnisse bestätigen empirisch, dass in der vorliegenden Studie praktische Erarbeitungsphasen in positiver Relation zum situationalen Interesse der Lernenden stehen, während theoretische Erarbeitungsphasen damit negativ verknüpft sind. Einstiegs- und Sicherungsphasen weisen keinen systematischen Zusammenhang mit dem situationalen Interesse auf. Im Bereich der Unterrichtsqualität zeigen sich negative Zusammenhänge zwischen dem situationalen Interesse und Klassenmanagement bzw. Verständnisorientierung, während zwischen dem situationalen Interesse und Strukturierung bzw. Förderung positive Zusammenhänge festgestellt wurden. Mögliche Ursachen sowie Implikationen für Forschung und Praxis werden diskutiert.

 

Didaktik der Chemie

 

In der Arbeitsgruppe unter Leitung von Prof. Dr. Verena Pietzner forschen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an aktuellen und zukünftigen Schlüsselproblemen des Chemieunterrichts. In enger Kooperation zwischen Forscherinnen und Forschern, Studierenden, Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrern entstehen neue Erkenntnisse für die zukünftigen Chancen und Herausforderungen des Chemieunterrichts.

Aktuelle Arbeitsgebiete und Projekte der AG Chemiedidaktik sind u. a.:

  • Citizen Science
  • Lebensmittelchemie in der Schule
  • Sprachsensibler Chemieunterricht
  • Strukturelle Analyse der LehrerInnenbildung
  • Digitalisierung
  • Berufsorientierung

Die Schülerlabore ChemOL und ChemOL2 bieten Studierenden sowie Schülerinnen und Schülern u.a. Einblicke in aktuelle Arbeitsgebiete der Chemiedidaktik.

 

Die auf dieser Seite zur Verfügung gestellten Videos sind im Rahmen eines Projektseminars mit Lehramtsstudierenden der Chemie entstanden. Die Videos richten sich an Chemielehrer*innen und Schüler*innen, um diese beim Homeschooling zu unterstützen. Die Videos und Materialien dürfen im Sinne von OER (Open Education Resources) frei verwendet werden. Die Experimente sind so konzipiert, dass diese zu Hause mit Alltagsmaterialien durchgeführt werden können.
 

Abschließend noch eine Einladung der Chemiedidaktik der TUM:

Interessierende melden sich am besten direkt bei Melanie.

Update (09.02.22):


 
Update (22.05.22): Tipp aus BZT092: App, die chemische Experimente nachbaut

 

Update (19.09.22):

Bildnachweis: PublicDomainPictures @Pixabay

 

uni@schule: Erfolgsformeln – Anwendungen der Mathematik

Wie häufig werden wir Mathematiklehrkräfte nicht nur von Schülerinnen und Schülern gefragt: Wozu brauchen wir den Mathematikunterricht? Hätte viel zu wenig mit dem späteren Berufsleben zu tun, so deren Klage. Das hat Mitte der 90er-Jahre bereits H.W. Heymann in seiner Habilitation beschrieben und ist – salopp formuliert – zum Ergebnis gekommen, dass Schülerinnen und Schüler mit den Inhalten der Mathematiklehrpläne einschließlich der Klasse 7 ausreichend „auf das Leben“ vorbereitet seien. Kürzlich hat Prof. Edmund Weitz in ein ähnliches Horn geblasen: In einem Podcast führt er aus, warum Mathe in Schule und Studium völlig falsch vermittelt werde. Und fordert deshalb: Mathe abschaffen! 

 

Gewissermaßen als Gegenentwurf stelle ich mit „Erfolgsformeln“ ein Buch vor, das Appetit auf Mathematik macht.

Drei Professoren der Bergischen Universität haben sich vorgenommen, Schüler*innen zu zeigen wie vielfältig die Themen sind, mit denen sie sich im Mathematikunterricht beschäftigen können. Mathematik, das sei viel mehr als pures Rechnen, sind sich Matthias Ehrhardt, Michael Günther und Wil Schilders sicher. Um mehr Menschen für Mathematik, Informatik, natur- und ingenieurwissenschaftliche Studienfächer zu gewinnen, richtet sich das Buch „Erfolgsformeln“ nicht nur an Mathematikinteressierte, sondern vor allem an erklärte „Nicht-Zahlenmenschen“ und Formeljongleure im Alltag.

Schlüssel für das moderne Leben

Das Buch, das die drei Mathematikprofessoren an der Bergischen Universität erstellt haben, enthält zahllose, spannende Beispiele aus allen Bereichen des – auch alltäglichen – Lebens, in denen Mathematik, sicht- oder unsichtbar, eine entscheidende Rolle spielt: in Verlaufssimulation etwa von Epidemien, in Medizin, Chemie, Verkehr, Umwelt, Energie, Gesellschaft, Sicherheit, Künstliche Intelligenz, Produktion, Finanzmärkten, Hightech, Kriminologie, Musik, Kunst, Sport und Games. „Mathematik ist ein zentraler Schlüssel, um auch ganz praktische Fragestellungen aus anderen Bereichen zu beantworten“, so Prof. Ehrhardt. So behandeln zum Beispiel die ersten sechs Kapitel die Mathematik rund um COVID19, wie Modellierung, Impfstrategien, Verlässlichkeit von Schnelltests, … und auch andere moderne Anwendungen wie etwa autonomes Fahren, Maschinelles Lernen und Digitale Zwillinge werden diskutiert.

Abenteuer Mathematik wagen

Ferner kommen im Buch neun prominente Vertreter*innen ihres Faches zu Wort, die über die Rolle der Mathematik in ihrer Arbeit und ihrem Privatleben berichten. Man wünsche sich, auch mehr Frauen für das Abenteuer Mathematik zu gewinnen, so der niederländische Mathematiker Prof. Wil Schilders, der als vierter Inhaber der Mittelsten Scheid-Gastprofessur das lesenswerte Ergebnis dieses großzügigen Engagements mit auf den Weg gebracht hat.
 

Das außergewöhnliche Buch ist kostenfrei an der Bergischen Universität zu bestellen sowie als Download erhältlich: Zum Bestellformular und Downloadlink hier klicken!

Bildnachweis: Ausschnitt aus dem Buchcover

#twittercampus – #fl_seminar – #twlz & Co.: Vernetzt Euch!

Im November/Dezember 2021 ging es bildungspolitisch „rund“: Erst veröffentlichte Ende November die Ampelkoalition den Koalitionsvertrag MEHR FORTSCHRITT WAGEN und kündigte Änderungen im Umgang mit dem Digitalpakt an. Anfang Dezember veröffentlichte die Kultusministerkonferenz (KMK) in Befassung der Ad-hoc-Stellungnahme der Ständigen wissenschaftlichen Kommission der KMK eine ergänzende Empfehlung „Lehren und Lernen in der digitalen Welt”. Die Ergänzung vertieft einzelne Aspekte der Strategie, reflektiert die Erfahrungen aus der Phase der Pandemie und stellt die Bedeutung der Unterrichtsqualität und Schulentwicklung beim Einsatz neuer Technologien heraus. Mit der ergänzenden Empfehlung wird der Fokus auf die notwendigen digitalen Schulentwicklungsprozesse und auf die Qualifizierung der Lehrkräfte in didaktischer und technischer Hinsicht gelegt. Das Ziel ist, die Qualität des Unterrichts zu verbessern.

Ein Satz in dem Papier hat mich (u. a.) veranlasst, meine Überlegungen zu einer sogenannten Landingpage fortzusetzen:

Die drei Phasen der Lehrerbildung sind zu verknüpfen, wobei theoretische sowie empirische Einsichten im Kontext fortschreitender Digitalisierung mit Praxiserfahrungen integriert werden.

Mit diesem Post geht nun die Webseite online. Ich will mithelfen, gute Praxis zu identifizieren oder vielmehr vorstellen. Vor allem will ich helfen, eine Vernetzung zwischen den drei Phasen Hochschule – LiV/ Ref – Fortbildung herzustellen. Nicht zuletzt motiviert durch meine Erfahrungen bei uni-ol@school:

Unter dem Stichwort Connect, Co-Learn and Co-Create unterstützte ich Joana Kompa, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Uni Oldenburg in einem 14-wöchigen Ausbildungsmodul mit dem Titel ‚Digitaler Unterricht‘. Die Lerngemeinschaft aus Studierenden und Schul(leitungs)teams ermöglichte einen regen Austausch und Abgleich vielfältiger Perspektiven, Ideen und Erfahrungen. In dem innovativen Modul wurden alle zentralen Herausforderungen des digital-unterstützten Lernens zusammenhängend erfasst. Dazu gehören unter anderem

  • der Erwerb digitaler Kompetenzen,
  • deren Einbindung in den Bildungsauftrag,
  • die Psychologie multimedialen Lernens,
  • die pädagogische Entwicklung von Blended Learning, online Unterrichtseinheiten sowie
  • die Einbettung pädagogischer Strategien in moderne Lernplattformen.

Über die Erfahrungen habe ich Werkstattberichte verfasst mit der Überlegung, auch andere Hochschulen, Seminare zu motivieren, diesen innovativen Weg auszuprobieren.

Zwei weitere Beispiele einer Vernetzungsanbahnung, inkl. entsprechender Erfolgsmeldungen im Thread:

 

Kollaboration at its best, wie ich finde.

Noch einige kurze Hinweise zur Webseite. Der Aufbau ist schnell erklärt:

  • Programmatik stellt einen Kontext zu Koalitionspapier, Ergänzungspapier und einem Ende 2020 veröffentlichten Hagener Manifest zu New Learning her.
  • Schule, Hochschule/Seminar stellt systemische Bezüge zu den o. g. Dokumenten her. Dabei gelingt nicht immer eine Trennschärfe zwischen 1. und 2. Phase.
  • Publikationen stellt Bücher im OER/OA – Format vor. In Ausnahmefällen auch kostenpflichtige, dann von mir (oder anderen) rezensierte Veröffentlichungen

Das Start- und Journalangebot umfasst schließlich Berichte, Kommentare, Anregungen, die sich aus Tweets und/oder Nachrichten aus den Bildungsportalen ergeben. Oder: eben auch durch Ihre Beiträge. Kontaktaufnahme gerne per Formular oder Mail.

In diesem Sinne:

… Stay tuned …

Bildnachweis: headwayio@unsplash