ChatGPT in der ZĂŒrcher Bildung: Podiumsdiskussion

Im Auftrag des Mittelschul- und Berufsbildungsamts des Kantons ZĂŒrich hat der Digital Learning Hub im April 2023 eine Veranstaltungsreihe zu KI/ChatGPT gestartet. Die Podiumsdiskussion vom 3. April 2023 stellte den Auftakt der Reihe dar (1. Teil). Aus der Perspektive der ZĂŒrcher Hochschulen werden die Entwicklungen eingeschĂ€tzt sowie die VerĂ€nderungen in Studium und Forschung und deren Implikationen fĂŒr die Sek. II diskutiert. KĂŒrzlich haben sich Expertinnen und Experten aus der Schweiz zu einer online gefĂŒhrten Podiumsdiskussion zusammengefunden:

MITWIRKENDE

  • Ruth Fulterer, Journalistin, Ressort Wissenschaft und Technologie, NZZ – Moderation
  • Prof. Dr. Barbara Getto, Professorin fĂŒr Medienbildung am Zentrum Bildung und Digitaler Wandel der PHZH, Mitglied Digitalisierungsinitiative der ZĂŒrcher Hochschulen (DIZH)
  • Dr. Thomas Hidber, Leiter Lehrentwicklung UniversitĂ€t ZĂŒrich und Mitglied Digital Society Initiative
  • Prof. Dr. Alice Delorme Benites, Leitung Professur Mensch-Maschine-Kommunikation, Institutsleitung Übersetzen und Dolmetschen, ZHAW, Mitglied im Kompetenzzentrum fĂŒr Generative KI
  • Philippe Wampfler, Autor, Lehrer, Kulturwissenschaftler. Lehrt Fachdidaktik Deutsch an der UniversitĂ€t ZĂŒrich

Hier eine kurze Zusammenfassung der Eingangsstatements:

  • Frau Prof.’in Getto hat vor der Diskussion ihre Gedanken schriftlich festgehalten und vorgestellt. In ihrem Zwischenfazit sieht sie die Referenzschleifen zwischen KIs als problematisch an, da sie zu unkontrollierbaren Parallelverhalten fĂŒhren können. Das PrĂŒfungsproblem sieht sie als rechtliches Problem, aber sie denkt, dass Verbote und WettrĂŒsten nicht die Lösung sind. Stattdessen sollten die didaktischen SpielrĂ€ume genutzt werden, um Studierende zu motivieren. Frau Getto ist dafĂŒr, weniger Kontrollmechanismen zu haben und stattdessen werteorientierte Diskurse zu fördern.
  • Frau Prof.’in Delorme Benites begrĂŒĂŸt in ihrem Eingangsstatement, dass es in der aktuellen Situation viel Panik und Aufregung gibt. Sie hat bei der EinfĂŒhrung der maschinellen Übersetzung genau das vermisst: Zu nahezu kommentarlos wurde damit gearbeitet. Die aktuelle Panik trĂ€gt dazu bei, dass nun Debatte und die Auseinandersetzung stattfinden. Sie betont, dass es wichtig ist, nicht gegen die Maschine zu kĂ€mpfen, sondern zu lernen, mit ihr zusammenzuarbeiten und verweist darauf, dass Nutzung von (z. B.) Übersetzungs-KIs im Beruf erwartet wird, was eine doppelte Herausforderung darstellt. Daher wurde in ihrer Forschungsgruppe vor allem darĂŒber diskutiert, wie man am besten mit diesen Werkzeugen umgeht.
  • Dr. Hidber als nĂ€chster Diskutant merkt an, dass die Breite des Themas an der Uni sehr groß ist, da es sich ĂŒber viele Fachbereiche und FakultĂ€ten erstreckt. Es wurden bereits Veranstaltungen durchgefĂŒhrt, um den Austausch zwischen den FakultĂ€ten zu fördern und die Sensibilisierung zu erhöhen. Es stellen sich jedoch viele Fragen bezĂŒglich der Lehre, schriftlichen Arbeiten, PrĂŒfungen und der Selbstverantwortung der Lehrenden und Studierenden. Ein wichtiger Aspekt, der seiner Ansicht nach noch nicht ausreichend besprochen wurde, ist die Frage der akademischen IntegritĂ€t und was Wissenschaft ĂŒberhaupt in Zukunft bedeuten wird. Er sieht darin das grĂ¶ĂŸte Reputationsrisiko fĂŒr die Akademie und betont, dass es wichtig ist, die akademische IntegritĂ€t neu zu definieren und glaubwĂŒrdig nach außen zu betreten. Dies ist eine große Herausforderung, die angegangen werden muss, um den Beruf und die Akzeptanz der Wissenschaft insgesamt zu sichern.
  • Philippe Wampfler beschreibt in seinem Intro seine Erfahrungen mit dem Einsatz von KI-Tools im Schreibunterricht, insbesondere zur UnterstĂŒtzung der SchĂŒler*innen beim Schreibprozess, bei der Ideenfindung und beim Korrekturlesen. Er betont, wie wichtig es ist, diese Werkzeuge zu nutzen, um den Schreibprozess zu verbessern, anstatt sich ausschließlich auf sie zu verlassen, um die Aufgabe zu erledigen. Er rĂ€umt auch das anfĂ€ngliche Misstrauen und die Bedenken im Zusammenhang mit dem Einsatz von KI-Tools ein, weist aber darauf hin, dass die SchĂŒler*innen mit der richtigen Anleitung und Unterweisung von der Technologie profitieren können. Philippe spricht ĂŒber die Notwendigkeit, Schreibaufforderungen zu wĂ€hlen, die nicht einfach von KI generiert werden können, und sich stattdessen auf lokale und spezifische Themen zu konzentrieren, die individuelle Kenntnisse und Einsichten erfordern. Er stellt abschließend einen Link zu einem Merkblatt zur VerfĂŒgung, den er erstellt hat, um LehrkrĂ€ften dabei zu helfen, den SchĂŒler*innen den effektiven Einsatz dieser Tools beizubringen.

Schulen wie Hochschulen treiben vergleichbare Diskussionen um Chancen und auch Ängste und Risiken rund um den Umgang mit den Tools der KI um. Die Podiumsdiskussion machte bei einigen Aspekten deutlich, wie wichtig ein in beiden Bildungssystemen gemeinsam entwickeltes VerstĂ€ndnis ĂŒber den „richtigen“ Weg erscheint.

Buch- und Lesetipps (1. Quartal 2023)

Falls noch Lesefutter fĂŒr das bevorstehende Osterfest gesucht wird: Auch im letzten Quartal sind eine Reihe von Veröffentlichungen entstanden, die sich mit dem Thema Schule/Bildung in der digitalen Welt unter verschiedenen Gesichtspunkten beschĂ€ftigen. Online wie Print, #OpenAccess wie #OER. Die Auswahl richtet sich an diejenigen, die sich fĂŒr die Weiterentwicklung von Lernkultur interessieren, insbesondere an:

  • LehrkrĂ€fte,
  • Schulleitung,
  • Hochschullehrende und last but not least:
  • Bildungspolitiker*innen.
 

Schule in der digitalen Welt: Unterricht

 

FĂŒr das Lehren und Lernen mit digitalen Medien im Fach Wirtschaft-Politik stellen die QUA-LiS NRW zusammen mit dem MSB ein neues Selbstlernangebot fĂŒr SchĂŒlerinnen und SchĂŒler auf Basis von Moodle zur VerfĂŒgung.

Gute Ideen und neue Problemlösungen sucht man heute in vielen Bereichen. Doch oft fĂ€llt es schwer, sich von alten, hinderlichen Denkgewohnheiten zu lösen und ausgetretene, nicht mehr zielfĂŒhrende Lösungswege zu verlassen. In dem Buch „Heureka, ich hab’s gefunden“ zeigt die Autorin Marion Schröder, wie man Denkblockaden und Einfallslosigkeit ĂŒberwinden und die eigene KreativitĂ€t und die der Mitarbeiter fördern kann. Das Buch enthĂ€lt einen umfangreichen Katalog mit Visualisierungstechniken und rund 40 KreativitĂ€tsmethoden fĂŒr die intuitive und systematisch-analytische Ideensuche. Damit die neuen Lösungsideen in der Praxis auch „funktionieren“, erfĂ€hrt die Leserin und der Leser, worauf es in den einzelnen Phasen eines kreativen Problemlösungsprozesses ankommt. Zugleich wird gezeigt, wie man heute versucht, menschliche und kĂŒnstliche KreativitĂ€t miteinander zu verbinden und was nötig ist, um aus originellen Rohideen hochwertige Produkte, Verfahren und wertvolle Innovationen zu entwickeln.

Im MĂŒnchner Projekt „LediZ“ (Lernen mit digitalen Zeugnissen) werden deutschsprachige interaktive 3D-Zeugnisse von Überlebenden der nationalsozialistischen Gewaltverbrechen erstellt. Solche Formen der Visualisierung sind umgangssprachlich auch als „Hologramme“ bekannt. Am Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften haben Nutzer(innen) die Möglichkeit, sich mit der Lebensgeschichte der Überlebenden vertraut zu machen und den interaktiven Zeugnissen Fragen zu stellen. Der Einsatz dieser digitalen Zeugnisse im Bildungskontext wird variantenreich erforscht, wobei immer wieder die Frage zu stellen ist: „Was hat das mit mir zu tun?“

Die vorlĂ€ufigen und sehr interessanten Ergebnisse eines Projektes von IQSH mit der HiTCH Gruppe stellen wir in unserer neuen BroschĂŒre vor.

Eine Handreichung fĂŒr Lehrerinnen und Lehrer (nicht nur) in Baden-WĂŒrttemberg mit rechtlichen Grundlagen, pĂ€dagogischen Hinweisen und Fallbeispielen

Es handelt sich um eine aktualisierte Bookcreator-Fassung. Wer es lieber im PDF-Format mag: Via Teilen – Drucken

  • TĂŒbingen AI Center: Schokoroboter und Deepfakes – Ein Comic-Essay ĂŒber KĂŒnstliche Intelligenz aus der Perspektive von Jugendlichen.

Alle reden ĂŒber kĂŒnstliche Intelligenz: Wie sie unseren Alltag bereits verĂ€ndert, aber auch, wie sie unser Leben in Zukunft beeinflussen wird. Doch was denken junge Menschen ĂŒber KI – also die Generation, deren Alltag von morgen am meisten von KI geprĂ€gt sein wird? Das Outreach Team des TĂŒbingen AI Center stellte rund 200 SchĂŒler:innen zwischen 11 und 19 Jahren Fragen zu ihren BedĂŒrfnissen, Ängsten und Assoziationen im Zusammenhang mit KI. Die Antworten fanden Eingang in einen Comic mit ganz eigener, expressiver Bildsprache: Ein Comic fĂŒr Jugendliche, Erwachsene und Forschende. Ein Comic als Zeitzeugnis. Ein Comic, der einlĂ€dt, sich an der Debatte zu beteiligen, neugierig zu sein und sich selbst mit KI zu beschĂ€ftigen.

Chatten, mailen, Fotos hochladen…
Du benutzt das Internet fĂŒr viele Dinge. Unsere Internettipps geben dir 10 wertvolle Hinweise, damit du im Netz sicher unterwegs bist.

Neu konzipiert und schulartĂŒbergreifend: Die grundlegenden Informationen zu Autismus und Schule sowie konkretisierende Praxishilfen richten sich an LehrkrĂ€fte und Schulbegleitungen aller Schularten sowie Eltern und Erziehungsberechtigte.

In dieser Moodle-EinfĂŒhrung erfahren Sie, wie man einen Moodle-Kurs fĂŒr die Klasse oder Lerngruppe nutzen und anpassen kann, erhalten Sie einen kostenlosen Zugang zu drei Moodle-Kursen fĂŒr Ihren Unterricht (Themen: “Betrug im Internet”, “Online-Spiele“ und “Werbung im Internet”), lernen Sie, wie Sie selbst weitere Moodle-Kurse mit Internet-ABC-Themen erstellen können.

Die ZIP-Dateien können Sie herunterladen. In den Ordnern befinden sich jeweils eine mbz-Datei und ein PDF-Dokument. 

  • NDR: Escape-Game vermittelt wirtschaftliche Grundkenntnisse

Wirtschaftsunterricht fristet in Deutschland noch immer ein ziemliches Schattendasein. Oft gibt es fĂŒr andere NebenfĂ€cher bis zu achtmal mehr Unterrichtsstunden. Damit sich das Ă€ndert, hat die Joachim Herz Stiftung das Escape-Game “Space Transporters” entwickelt. Mit dem Spiel können junge Menschen ganz spielerisch mitten im Weltall eine Menge ĂŒber Wirtschaft lernen. Ob und wie das funktioniert, haben die beiden getestet.

Erforsche geometrische Netz auf interaktive Weise, ĂŒbe das Runden und die Grundrechnungsarten mithilfe von automatischem Feedback und vieles mehr in dieser Materialiensammlung fĂŒr die 3. und 4. Grundschulklasse! In diesem Buch findest du ĂŒber 50 interaktive MathematikĂŒbungen, in denen du die folgenden Themen ĂŒben kannst: Runden, Kopfrechnen, Grundrechnungsarten, FlĂ€chenberechnung und Körper.

Mit „Naturwissenschaftlicher Sachunterricht digital – Toolbox fĂŒr den Unterricht“ möchte die Joachim Herz Stiftung Lehrerinnen und Lehrern Anregungen geben, wie digitale Medien den naturwissenschaftlichen Sachunterricht bereichern können und neue ZugĂ€nge zu fachlichen Inhalten ermöglichen. Die Publikation ergĂ€nzt nach den BĂ€nden 1 und 2 die Reihe „Toolbox fĂŒr den Unterricht“. WĂ€hrend diese vor allem den naturwissenschaftlichen Unterricht an weiterfĂŒhrenden Schulen in den Blick nehmen, veröffentlicht die Joachim Herz Stiftung nun erstmals Material fĂŒr den naturwissenschaftlichen Sachunterricht und adressiert damit gezielt die Primarstufe.

Spielerisch mehr ĂŒber das Thema IT-Sicherheitsforschung erfahren: Das Online-Spiel „Tonis Escape – dem Hacker auf der Spur“ nimmt SchĂŒlerinnen und SchĂŒler der Klassenstufen 7 bis 9 mit auf ein spannendes Abenteuer in die Welt der digitalen Zukunft. Die begleitende Handreichung fĂŒr LehrkrĂ€fte bietet praktische Tipps, wie das Spiel als didaktisches Instrument im Unterricht eingesetzt werden kann.

Der vorliegende Sammelband fokussiert das VerhĂ€ltnis verschiedener UnterrichtsfĂ€cher zum Einsatz von Comics in der Sekundarstufe. Nach einer theoretischen Rahmensetzung in drei ÜberblicksbeitrĂ€gen bieten die fachspezifischen Kapitel eine generelle EinschĂ€tzung des didaktischen Potenzials dieser ErzĂ€hlform. Im Vordergrund stehen unterschiedliche methodische ZugĂ€nge fĂŒr einen kompetenzorientierten Unterricht, die Behandlung zentraler fachtypischer Problemstellungen, aber auch ein konkretes Anwendungsbeispiel. Somit soll nicht nur die LĂŒcke zwischen Theorie und Praxis geschlossen, sondern auch der Einstieg in die Comicdidaktik fĂŒr interessierte LehrkrĂ€fte, Lehramtsstudierende und Fachdidaktiker/innen erleichtert werden.

Wir leben in einer zunehmend komplexen Welt. Diese KomplexitĂ€t Ă€ußert sich durch immer mehr Arbeits­­teilung und Zusammen­­arbeit in allen Arbeits­­bereichen. Das gilt zunehmend auch fĂŒr den Arbeits­­bereich Schule. Jöran Muuß-Merholz erklĂ€rt, wie und wo sich Arbeits­­teilung und Zusammen­­arbeit gegen­seitig beein­flussen und voneinander abgrenzen. Mit diesem E-Learning lernen Sie in drei Schritten bzw. mit drei Brillen, wie sich Zusammen­­arbeit in Schulen besser planen und durch­­fĂŒhren lĂ€sst.

Die Bewertung von SchĂŒlerleistungen ist fĂŒr LehrkrĂ€fte schon bei gĂ€ngigen Klassenarbeiten anspruchsvoll. Bei Gruppenarbeiten oder anderen alternativen PrĂŒfungsformaten wird es noch komplizierter. Schulrechtsexperte Stephan Rademacher beantwortet die wichtigsten Fragen zu dem Thema.

 

 

Schule in der digitalen Welt: Studien

 

Der Sammelband ist durch die Frage geleitet, ob die digitale SphÀre eine MaterialitÀt vorweist. Antworten werden im Horizont des erziehungswissenschaftlichen Grundbegriffs der Bildung ausgelotet.
Ausgehend von unterschiedlichen theoretischen Zugängen umfasst der Band sowohl medienpädagogische und mediendidaktische BezĂŒge als auch Beiträge aus der Pädagogik der Kindheit, der historischen Pädagogik, der ästhetischen Bildung, der Inklusionspädagogik, der erziehungswissenschaftlichen Geschlechterforschung, der Schulpädagogik, der Erwachsenen- und Weiterbildung sowie der empirischen und theoretischen Bildungsforschung.
Auf diese Weise werden vielfältige Begriffsbestimmungen von Bildung vorgeschlagen und kontextualisiert, die das Zusammenspiel von Materialität und Digitalisierung als Reflexionsraum ihres Denkens anerkennen.

  • Caterina SchĂ€fer, Dorina Rohse, Micha Gittinger, David Wiesche: Virtual Reality in der Schule – Bedenken und Potenziale aus Sicht der Akteur:innen in interdisziplinĂ€ren Ratingkonferenzen

Dieser Beitrag prĂ€sentiert und diskutiert die Ergebnisse aus vier interdisziplinĂ€ren Ratingkonferenzen, in denen SchĂŒler:innen, Lehrpersonen und Expert:innen aus Entwicklung MedienpĂ€dagogik und Wissenschaft Bedenken und Potenziale des schulischen Einsatzes von Virtual Reality (VR) diskutieren. VR ist, obwohl zunehmend als Bildungstechnologie anerkannt, in der Schule noch nicht grundstĂ€ndig angekommen. Anhand der inhaltlich strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse nach Kuckartz und induktiver Kategorienermittlung werden aus den Daten vier Hauptkategorien abgeleitet. Es fehlt laut den Akteur:innen an technischer Ausstattung sowie Erfahrungen, Ideen und erprobten Konzepten fĂŒr den schulischen Unterricht. Einem Mehraufwand steht ein schwer einzuschĂ€tzender Mehrwert entgegen. Gleichzeitig attestieren die Teilnehmenden VR-gestĂŒtzten Lernumgebungen eine Vielzahl an Potenzialen wie immersives Lernen, barrierefreie ZugĂ€nge und Möglichkeiten fĂŒr eine differenzierte Unterrichtsgestaltung. Der Beitrag zeigt auch, dass weder der wissenschaftliche Diskurs noch die teilnehmenden Akteur:innen bisher konkrete Aspekte eines verkörperten Lernens in, mit und durch VR (Extended Embodied Education) beachten. Eine Zusammenarbeit der im Schulkontext beteiligten Akteur:innen ist im Sinne einer Netzwerkarbeit zur Implementierung von VR in der Schule erstrebenswert.

Die Technologie Augmented Reality (AR) eröffnet durch Anreicherung der realen Welt mit virtuellen Informationen innovative pĂ€dagogisch-didaktische Gestaltungsmöglichkeiten in Lehr-Lern-Situationen. Insbesondere im Sachunterricht der Primarstufe besteht derzeit noch ein erhebliches Desiderat zur Erforschung des pĂ€dagogisch-didaktischen Potenzials des Einsatzes von AR sowie grundsĂ€tzlich zur Konzeption und Implementation entsprechender AR-Lehr-Lern-Tools. Ziel der in diesem Beitrag beschriebenen Studie ist die Erlangung grundlegender Erkenntnisse zur EinschĂ€tzung der «Pedagogical Usability» eines AR-Lehr-Lern-Tools fĂŒr den naturwissenschaftlich-orientierten Sachunterricht durch Grundschullehrpersonen. Diese durch Befragung von Grundschullehrpersonen gewonnenen EinschĂ€tzungen wurden in einem qualitativen Design mittels eines leitfadengestĂŒtzten Interviews erfasst und durch eine strukturierende qualitative Inhaltsanalyse ausgewertet. Insgesamt zeigt sich, dass das evaluierte AR-Lehr-Lern-Tool einige Teilaspekte der Pedagogical Usability aus Sicht der Lehrpersonen erfĂŒllt (z. B. «Motivation» und «Student Control») und in anderen Teilen noch verbessert werden könnte (z. B. bzgl. «Applicability» und «Feedback»). Auffallend ist auch, dass die Lehrpersonen die pĂ€dagogisch-didaktischen Vorteile von AR nicht oder kaum erkennen und die Unterschiede zwischen verschiedenen AR-Technologien auch nur teilweise benennen oder erkennen können. Die Ergebnisse stellen eine erste Grundlage fĂŒr weitere Untersuchungen zur Rolle der Lehrperson bei der Entwicklung, Evaluation und Implementierung hoch innovativer, technologiegestĂŒtzter Lehr-Lern-Tools sowie fĂŒr die Erforschung des pĂ€dagogisch-didaktischen Potenzials von AR zu weiteren Themen des Sachunterrichts dar.

Was ist besser: Offener Unterricht oder der traditionelle Frontalunterricht? Diese Frage treibt nicht nur Lehramtsstudierende in ihrem Studium um, sondern beschĂ€ftigt auch viele Eltern, Schulleitungen und die Bildungspolitik. Derzeit erhĂ€lt die Diskussion um das Lernen im offenen Unterricht wieder eine große öffentliche Aufmerksamkeit, weil ein Teil der Medienlandschaft ein individualisiertes und adressatenorientiertes Lernen als vermeintliche Hauptursache fĂŒr das schwache Abschneiden von GrundschĂŒlerinnen und GrundschĂŒlern im aktuellen Bildungstrend des Instituts zur QualitĂ€tsentwicklung im Bildungswesen (IQB) ausgemacht hat.

Das Thema sonderpĂ€dagogische Diagnostik ist in Zeiten der Umsetzung von schulischer Inklusion und prĂ€ventiver Förderung noch prĂ€senter und wichtiger geworden. PĂ€dagogische Handlungen, Fachpersonal und Ressourcen sind begrenzt und es stellt sich die Frage, wer wann Hilfe benötigt und welche UnterstĂŒtzung auch wirksam ist. Ebenso besteht die Gefahr, dass eine fĂŒr sich alleinstehende Diagnostik zum Selbstzweck, aber insbesondere auch unpassende Interventionen mehr schaden als nutzen. Es steht daher immer auch die Frage im Raum, warum, wann und welcher Form der Diagnostik es bedarf und wie konkret diese Diagnostik mit nachfolgenden Interventionen in und außerhalb der Schule verbunden ist. Diese Fragen versucht das Buch zu beantworten, indem durch eine breit aufgestellte Autor*innenschaft vielfĂ€ltiger Ausrichtung unterschiedliche Ansichten ĂŒber verschiedene sonderpĂ€dagogische Schwerpunkte geboten werden. Da man selbst als Autor meist nur einen eingegrenzten Blick und damit einhergehend spezifische Handlungsweisen vertreten kann, haben wir ein Werk mit verschiedenen BeitrĂ€gen herausgegeben, um möglichst viele diverse Sichtweisen zum Thema sonderpĂ€dagogische Diagnostik zu prĂ€sentieren. Wir haben möglichst viele Expert*innen gebeten, uns BeitrĂ€ge zu schicken und uns nicht auf eine sonderpĂ€dagogische Fachrichtung oder ein spezifisches Thema der Diagnostik beschrĂ€nkt. Wir sehen das Buch nicht als EinfĂŒhrungswerk, sondern als Fundgrube fĂŒr die verschiedenen AnsĂ€tze der Diagnostik an. Diese unterschiedlichen Texte bieten AnlĂ€sse fĂŒr eine gemeinsame Auseinandersetzung und Diskussion in der Lehre.

Dieses Themenheft dient der Sammlung interdisziplinĂ€rer Perspektiven auf grenzĂŒberschreitende und zukunftsgerichtete Prozesse des Lehrens und Lernens in der Kultur der DigitalitĂ€t, die Nachhaltigkeits- und Gerechtigkeitsfragen gleichermaßen betreffen. (…)

Das Themenheft bildet den Abschluss eines eineinhalbjĂ€hrigen Prozesses, der es den Autor:innen ermöglichte, BeitrĂ€ge einzureichen, die vorab mit einem Fachpublikum auf der gleichnamigen Tagung an der Ludwig-Maximilians-UniversitĂ€t in MĂŒnchen diskutiert und weiter entwickelt wurden. Bereits vor Tagungsbeginn standen die BeitrĂ€ge als Videozusammenfassung auf der Tagungswebseite zur VerfĂŒgung, um das Zusammentreffen vor Ort fĂŒr die Diskussion der Inhalte zu nutzen. Die Veröffentlichung erfolgt nun im Anschluss an ein offenes und transparentes Double-Peer-Review-Verfahren. Dadurch wurden RĂ€ume fĂŒr einen konstruktiven und detaillierten Austausch eröffnet, von denen insbesondere Nachwuchswissenschaftler:innen profitieren konnten.

  • Költzsch, Deborah: Making the invisible visible – Eine empirische Untersuchung zur Definition und Evaluation von KreativitĂ€t bei fremdsprachlichen Schreibprodukten der Primarstufe

Als Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit gilt das ambivalente VerstĂ€ndnis von KreativitĂ€t im Englischunterricht. WĂ€hrend der Begriff mit dem selbststĂ€ndigen Gebrauch der Fremdsprache eng verbunden (Maley, 2015) und eine Förderung von KreativitĂ€t im Unterricht erwĂŒnscht ist (Gallup, 2019), scheint gleichzeitig eine allgemeingĂŒltige Definition zu fehlen. Diese Dissonanz fĂŒhrt zu einer oftmals untergeordneten Stellung von KreativitĂ€t im Unterrichtsalltag (Haager, 2019; Schacter et al., 2006), die aber dem Potenzial von KreativitĂ€t fĂŒr das fremdsprachliche Lernen widerspricht. Im Rahmen des Forschungsprojekts wurde KreativitĂ€t deshalb aus Sicht der Didaktik des Englischen empirisch untersucht, um KreativitĂ€t sichtbar zu machen und deren Förderung zu ermöglichen. Thematisch spezifizierte sich die Arbeit auf die Primarstufe sowie die Schreibkompetenz, um möglichst prĂ€zise Einblicke zu bieten. Gerade das frĂŒhe Fremdsprachenlernen eignet sich dazu besonders gut, da aufgrund des fehlenden Leistungsdrucks.

Die Berufsschule ist in Österreich wie in Deutschland ein wichtiger Integrationsort fĂŒr Menschen mit Fluchtbiografie, trotzdem ist die Professionalisierung von LehrkrĂ€ften in diesem Kontext bisher nur wenig erforscht. Zu diesem Forschungsdefizit liefert die Dissertation neue Erkenntnisse.

Die Autorin untersucht mit problemzentrierten Interviews und einer qualitativen Inhaltsanalyse, wie Lehrende heterogene KlassenverbĂ€nde wahrnehmen, welche Herausforderungen sie beim Unterrichten von GeflĂŒchteten sehen und mit welchen Arbeitsstrategien sie darauf reagieren. Interviewt wurden LehrkrĂ€fte an gewerblich-technischen Tiroler Berufsschulen.

Die normativen Anforderungen an LehrkrĂ€fte – Professionalisierungskonzepte, Standards und gesetzliche Vorschriften in Österreich, Deutschland und der Schweiz – sind der Ausgangspunkt, um aus den empirischen Ergebnissen Handlungskonsequenzen fĂŒr die LehrkrĂ€ftebildung abzuleiten. Wissenschaftliche Vorarbeiten werden durch die neuen Erkenntnisse modifiziert.

  • Joachim Betz, Jan-RenĂ© Schluchter (Hg.): Schulische Medienbildung und Digitalisierung im Kontext von Behinderung und Benachteiligung

Konzepte und Modelle der Medienbildung mit Menschen mit Behinderungen im Kontext von Schule und Unterricht liegen bis dato nur in AnsĂ€tzen vor. Insbesondere Verbindungslinien von medien-, sonder- und inklusionspĂ€dagogischen AnsĂ€tzen sind fĂŒr das Handlungsfeld Schule wenig erschlossen. Der Band setzt Impulse, sich dieser Thematik aus theoretischer und praxisbezogener Perspektive anzunĂ€hern und so einen Beitrag zur weiteren Ausgestaltung von Schule und Unterricht mit der Perspektive Inklusion.

Die Welt wird zunehmend digital und komplexer. Dies hat zur Folge, dass RoutinetĂ€tigkeiten auf dem Arbeitsmarkt immer weniger gefragt sind, wĂ€hrend interaktive, kreativ-gestaltende und kognitiv-analytische TĂ€tigkeiten zunehmend an Bedeutung gewinnen (Levy und Murnane 2005). Gleichzeitig offenbaren internationale Vergleichsstudien wie PISA (OECD 2014) oder IGLU (Bos et al. 2017) in Deutschland bereits seit 20 Jahren ein Problem, das als chronisch bezeichnet werden kann: Etwa ein FĂŒnftel aller Lernenden erreicht die Mindestkompetenzstandards in den Basiskompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen nicht, wobei insbesondere SchĂŒler:innen in sozioökonomisch deprivierten Lagen gefĂ€hrdet sind. Das Ziel unseres Bildungssystems, allen Kindern und Jugendlichen langfristig eine selbstbestimmte Teilhabe am ökonomischen, politischen und kulturellen Leben der Gesellschaft zu ermöglichen, wird dementsprechend verfehlt. ZurĂŒckzufĂŒhren ist die hohe Anzahl von SchĂŒler:innen, die das Bildungsminimum nicht erreichen, unter anderem auf die mangelnde AdaptivitĂ€t des schulischen Bildungsangebots. Wie die Nutzung digitaler Möglichkeiten insbesondere im Sinne der Teilhabegerechtigkeit aussehen kann, soll in diesem Beitrag im Vordergrund stehen. Vorgestellt wird eine strategische Kernroutine fĂŒr mehr individuelle UnterstĂŒtzung an Schulen. Die Kernroutine beginnt mit einer digitalen Lernstandserhebung, auf die evidenzbasierte und passgenaue Förderangebote aufbauen.

Designbasierte Forschung umfasst verschiedene AusprĂ€gungsformen von Forschungsprozessen, die auf die Entwicklung und Implementation von Innovationen abzielen. Mit der Anwendung von designbasierten AnsĂ€tzen haben Forscherinnen und Forscher den Anspruch, sich an der Lösung praktischer Problemlagen zu beteiligen; dies ist ein wichtiger Ausgangspunkt fĂŒr die Anlage von Forschungsprozessen und -programmen. HĂ€ufig geht es um bisher wenig strukturierte, aktuelle Probleme in der Berufsbildungspraxis, was wiederum bedeutsam fĂŒr das Aufeinandertreffen und die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis ist. Der vorliegende Band nimmt die Vielfalt designbasierter Forschung auf und dokumentiert, ergĂ€nzt durch Visualisierungen, die BeitrĂ€ge des AG BFN Forums „Wissenschaft trifft Praxis – Designbasierte Forschung in der beruflichen Bildung“, welches in einem digitalen Format an der UniversitĂ€t Paderborn stattfand.

Aus der mangelnden digitalen Kompetenz von (Berufsschul)LehrkrĂ€ften, Lehramtsstudierenden und SchĂŒler:innen ergibt sich ein „digitaler Teufelskreis”. Der Autor entwickelt, erprobt und evaluiert in seiner Dissertation aus einem Design-Based Research Ansatz ein Konzept fĂŒr ein Onlineseminar innerhalb der beruflichen Lehramtsausbildung an der Justus-Liebig-UniversitĂ€t Gießen.

Zentraler Baustein des Seminars ist die Eigenproduktion von ErklĂ€rvideos, die digitale Kompetenzen niedrigschwellig fördert und zur Sensibilisierung fĂŒr das Thema Digitalisierung im Handlungsfeld Schule beitrĂ€gt. Aus den Ergebnissen der praxisbezogenen Studie im Kontext des Studienstandorts Gießen leitet der Autor allgemeine Gelingensbedingungen und Handlungsempfehlungen fĂŒr die digitalisierungsbezogene Professionalisierung angehender BerufsschullehrkrĂ€fte ab.

 

 

 Schule in der digitalen Welt: Open Access

 

Die rasante Entwicklung der Technologien im sogenannten MINT-Bereich, also in Mathematik, Informatik, den Naturwissenschaften und Technik, bedeutet fĂŒr LehrkrĂ€fte eine enorme Herausforderung. Auf welche Fragestellungen der Zukunft sollen sie ihre SchĂŒlerinnen und SchĂŒler vorbereiten? Wie offen sind sie selber fĂŒr Entwicklungen, die das Lehren und Lernen verĂ€ndern? Oder anders gefragt: Kann es heute ĂŒberhaupt noch guten MINT-Unterricht geben, wenn man die Möglichkeiten digitaler Werkzeuge und Medien außer acht lĂ€sst?
(…)

Der Band 1 nimmt vor allem die Förderung digitaler Kompetenzen bei Lehrerinnen und Lehrern in den Blick. Es wird deutlich, dass dafĂŒr ein kontinuierlicher Prozess der Professionalisierung notwendig ist – im AngelsĂ€chsischen spricht man von „continuing professional development“ (CPD). Und dieser Prozess muss sich durch alle drei Phasen der LehrkrĂ€ftebildung ziehen: das Studium, den Vorbereitungsdienst wie auch die Fort- und Weiterbildung.

Der Band 2 versammelt konkrete digitale Lernumgebungen fĂŒr den Einsatz im schulischen MINT-Unterricht. Auch erste Beispiele aus der Welt der Virtual Reality und der Augmented Reality sind dabei. 

 

 

Schule in der digitalen Welt: Schulleitung

    FĂŒr Schulleitungen, schulische FĂŒhrungskrĂ€fte und interessierte LehrkrĂ€fte. Gibt es hier den Reader und das Kartenspiel Unterrichtsentwicklung.

    Die Cornelsen Schulleitungsstudie gibt Schulleitungen in Deutschland eine starke, öffentliche Stimme. Die reprĂ€sentative Studie des FiBS Forschungsinstitut fĂŒr Bildungs- und Sozialökonomie unter Beteiligung von Bildungsforscher Prof. Dr. Klaus Hurrelmann zeigt, vor welchen Herausforderungen Schulleitungen stehen und welche konkreten Schritte sie sich fĂŒr die Zukunft wĂŒnschen. Mit ĂŒber 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern haben sich gleich doppelt so viele Schulleitungen beteiligt wie im Vorjahr. Sie wollen ihre Erfahrungen weitergeben und fordern bessere Rahmenbedingungen, um Schulen weiterzuentwickeln.

    Die Handreichung stellt dazu Rahmenbedingungen, Aufgaben und Kooperationsmöglichkeiten vor und gibt einen Überblick ĂŒber das Aufgabenfeld der SchulsozialpĂ€dagoginnen und SchulsozialpĂ€dagogen innerhalb der Schulgemeinschaft. Sie richtet sich in erster Linie an die staatlichen SchulsozialpĂ€dagoginnen und SchulsozialpĂ€dagogen im Programm „Schule öffnet sich“. Die Handreichung ist aber auch lesenswert fĂŒr Schulleitungen und alle anderen Lehr- und FachkrĂ€fte, die im Lebensraum Schule tĂ€tig sind.

    SchulsozialpĂ€dagoginnen und SchulsozialpĂ€dagogen bringen eine sozialpĂ€dagogische Sichtweise und einen ganzheitlichen Blick auf die SchĂŒlerinnen und SchĂŒler sowie auf die Klasse mit sich. Durch ihre ProfessionalitĂ€t und ihr Expertentum in gruppendynamischen Prozessen bereichern sie das System Schule und entlasten es zugleich.

     

     

    Schule in der digitalen Welt: OER

     

    Willkommen zum Projekt “Python trifft Turtle – Das Malbuch”. Version 1 ist fertig. Ihr dĂŒrft es gerne verĂ€ndern, vervielfĂ€ltigen, ergĂ€nzen und vervielfachen so viel ihr wollt. 

    • Tilo Bödigheimer, Steffen Jakowski, Philipp Staubitz: Das iPad fĂŒr LehrkrĂ€fte – 2023 – Kostenlose OER Selbstlernmaterialien fĂŒr AnfĂ€nger:innen und Fortgeschrittene, iPadOS16

    Und hier geht es zur dazugehörigen Videoreihe.

    Scientists for Future unterstĂŒtzen Engagierte mit PrĂ€sentationsfolien und Grafiken. Unsere Sammlungen werden laufend weiterentwickelt und stehen hier zum Herunterladen zur VerfĂŒgung. Die meisten Grafiken stehen unter offenen Lizenzen (man kann die Folien Ă€ndern, verbessern und selbst wieder ins Netz stellen). Details sind in den Foliennotizen dokumentiert.

    Unsere PrĂ€sentationensammlungen entstehen in gemeinschaftlicher Arbeit und oft auf der Grundlage von „Folienspenden“ vieler Wissenschaftler:innen und enthalten Copyright, Lizenzen, Quellenangabe und ErklĂ€rungen.

    Spotlights sind kurze Diskussionen eines Klima- und Nachhaltigkeitsthemas durch Wissenschaftler:innen

    Bei Verkehrswende denken viele zuerst an Elektroautos, mehr Fahrräder und den Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs. Der Güterverkehr findet in der breiten Debatte eher keine Beachtung. Dabei ist er Dreh- und Angelpunkt der Verkehrswende. Denn der Güterverkehr wächst rasant: Wer heute im Internet bestellt, erwartet morgen die Lieferung frei Haus. Die Folgen für die menschliche Gesundheit und die Umwelt sind bedenklich: mehr Abgase, mehr Lärm, mehr Stau.

    Wie kann man den Güterverkehr möglichst effizient und umweltfreundlich organisieren? Welche Verkehrssysteme sollen politisch gefördert werden? Darüber streiten in diesem Planspiel Vertreter/innen von Verkehrs- und Umweltverbänden. Sie tragen ihre Forderungen und Argumente zwei Ministerien vor. Die Ministerien entscheiden, wer Geld für Modernisierung und Instandhaltung bekommt. Das Planspiel Güterverkehr ist somit Demokratie- und Umweltbildung in einem und kann analog wie digital genutzt werden.

    Isabelle Schuhladen widerlegt fĂŒnf Mythen zu Lernen durch Lehren: „Wenn SchĂŒler einen Lernstoffabschnitt selbststĂ€ndig erschließen und ihren MitschĂŒlern vorstellen, wenn sie ferner prĂŒfen, ob die Informationen wirklich angekommen sind und wenn sie schließlich durch geeignete Übungen dafĂŒr sorgen, dass der Stoff verinnerlicht wird, dann entspricht dies idealtypisch der Methode Lernen durch Lehren (LdL).“, Jean-Pol Martin, BegrĂŒnder von Lernen durch Lehren.

    Im Begleitmaterial zum Video gibt es eine umfangreiche Materialsammlung mit Links zum Einstieg, zur Vertiefung sowie zur Vernetzung zum Thema. Ganz konkrete Tipps, wie man als individuelle Lehrkraft oder als Schule und Team mit Lernen durch Lehren beginnen kann, werden auch im Begleitmaterial zur VerfĂŒgung gestellt.

    In Kooperation mit Dr. Michael Kirch (Ludwig-Maximilians-UniversitĂ€t MĂŒnchen, Lehrstuhl fĂŒr GrundschulpĂ€dagogik und -didaktik) sowie vielen tollen Studierenden entstanden im Rahmen eines Seminars 16 Adaptable Books als „Open Educational Ressources“ (OER): Freie, digitale BĂŒcher, die sich an die LesefĂ€higkeiten der Kinder anpassen und unterschiedliche Lesewege ermöglichen. Das Besondere: Die Kinder wĂ€hlen selbst aus, wie sie lesen wollen – nicht die Kinder mĂŒssen sich an die BĂŒcher anpassen, sondern die BĂŒcher an die Kinder!

    Die neu gegrĂŒndete CHU-Academy möchte Lehrerbildende darin stĂ€rken, kompetent mit wissenschaftlicher Evidenz umgehen zu können. Sowohl das VerstĂ€ndnis als auch der sichere Umgang ebnen den Weg fĂŒr die Gestaltung evidenzbasierter Lehrerbildung und langfristig auch fĂŒr die Gestaltung von evidenzbasiertem Unterricht. Die UnterstĂŒtzungsangebote bzw. Trainings sollen wissenschaftlich aufbereitete Inhalte mit der Praxis verzahnen.

     

     

    Schule in der digitalen Welt: Vermischtes

     

    • Kompetenzzentrums Technik · Diversity · Chancengleichheit: Materialcenter

    Zahlreiche BroschĂŒren, Poster im PDF-Format. Vornehmlich fĂŒr den MINT Unterricht in den weiterfĂŒhrenden Schulen.

    Dieser Kurs richtet sich an Lernende der Sekundarstufe II und ist dazu konzipiert, Sie bestmöglich auf das Schreiben Ihrer Facharbeit vorzubereiten und möchte Sie auch beim Schreiben Ihrer Facharbeit begleiten.

    ZusĂ€tzlich bietet der Online-Kurs ergĂ€nzende Materialien fĂŒr Lehrpersonen, die zur UnterstĂŒtzung Ihrer Betreuung dienen.

    Neue Werkzeuge, die uns kognitiv unterstĂŒtzen, hielten bereits in der Vergangenheit selbstverstĂ€ndlich Einzug in Bildung und Alltag. Prof. Christian Spannagel (PH Heidelberg) plĂ€diert daher in seinem Blogbeitrag fĂŒr einen unaufgeregten Umgang mit dem Textgenerator ChatGPT. Verweisend auf theoretische AnsĂ€tze zu “Computational Offloading”-PhĂ€nomenen sieht Spannagel einen besonderen Diskussions- und Reflexionsbedarf in Bezug auf die Frage, ob und wie kognitive Tools in Lernprozesse integriert werden sollten. FĂŒr die praktische Umsetzung stellt er drei AnsĂ€tze vor.

    Mit Global Stories möchten wir nicht Probleme, sondern LösungsansĂ€tze in den Vordergrund stellen, um globale ZusammenhĂ€nge zu verdeutlichen. Geschichten können nicht nur helfen, komplexe Themen ĂŒberschaubar und greifbar darzustellen, sie schaffen auch einen positiven Zugang und motivieren zum Handeln. Deshalb stellen wir hier Geschichten aus verschiedenen Kontinenten vor, von Menschen und Initiativen, die sich erfolgreich in ihrem Handlungsfeld fĂŒr einen nachhaltigen Wandel einsetzen, authentisch, partizipativ, mitreißend.

    Unsere Global Stories bieten AnknĂŒpfungspunkte fĂŒr zahlreiche Themen des Globalen Lernens und eignen sich besonders fĂŒr die Arbeit mit Schulklassen und Jugendgruppen. Jede Geschichte wird ergĂ€nzt mit Anregungen fĂŒr die Weiterarbeit im Unterricht.

    Was sind die 4Ks und in welchen Kontext können wir sie einordnen? Woran hapert es bei der Etablierung in der Praxis? Und inwieweit sind die 4Ks mit den vorherrschenden Didaktiken umsetzbar? Diesen Fragen widmet sich der Artikel Die 4K-Skills – ein kunstvoll geflochtener Zopf von Jöran Muuß-Merholz im Schweizer Magazin profil.

    Die Mehrheit der Gesellschaft bewegt sich im digitalen Raum, kommuniziert, konsumiert und informiert sich online. Die Digitalisierung und die gesellschaftlichen VerĂ€nderungen, die mit ihr einhergehen, berĂŒhren auch die politische Bildung auf verschiedenen Ebenen und werfen die Frage auf, wie politisch Bildende auf die digitale Transformation reagieren, sie inhaltlich aufgreifen und zu ihrer Mitgestaltung befĂ€higen sollten.

    Das Dossier lotet AnsĂ€tze fĂŒr die politische Bildung in einer digitalen Welt aus: Expert/-innen aus Fachdidaktik, Politikwissenschaft, PĂ€dagogik, Zivilgesellschaft und der schulischen und außerschulischen Praxis diskutieren in BeitrĂ€gen und Audio-Interviews Themen, Kompetenzen, Didaktik und Methoden.

    NEU: Unterrichtsmaterialien (OER) mit Kapiteln zu GeschÀftsmodellen, Meinungsbildung, Datenspuren und Teilhabe in einer digitalen Welt.

     

    Noch zwei Podcastempfehlungen ...

     

    Am “digitalen Lagerfeuer” kommen LehrkrĂ€fte aus Deutschland zu Wort, die sich mit Ihren Schulen auf der “Expedition in die DigitalitĂ€t” befinden. So unterschiedlich wie die LehrkrĂ€fte und Schulen selbst, sind auch die eingeschlagenen Wege, Ziele und Möglichkeiten. Am digitalen Lagerfeuer berichten sie von entdeckten Wegen, Sackgassen, Hindernissen und suchen gemeinsam nach Antworten auf die Frage, wie Schule und Lernen im 21. Jahrhundert aussehen und gestaltet werden kann.

    In den Folgen 4-8 werden Schulen vorgestellt, die am Modellversuch Berlin hybrides Lernen teil.

    In diesem Podcast geht es um Forschung zu Schule und Unterricht, die jede Lehrerin und jeder Lehrer kennen sollte. In jeder Folge stelle ich Ihnen eine Studie, ein Review oder eine Metaanalyse vor, die fĂŒr didaktische und pĂ€dagogische ErwĂ€gungen von Praktikerinnen und Praktikern relevant ist. Dabei gehe ich sowohl auf ‘Klassiker’ als auch auf aktuelle Forschung ein.
    Ich bin Schulpsychologe, nebenbei seit vielen Jahren in der Forschung tĂ€tig und habe frĂŒher zwölf Jahre lang an einem Gymnasium das Fach Englisch unterrichtet.

     

    Das wĂ€r’s fĂŒr heute.

    Mit diesem Blogbeitrag wĂŒnsche ich Ihnen, liebe Blogleserinnen und -leser, liebe Bildungs- und Schulengagierten fĂŒr die bevorstehenden Oster(ferien)zeit geeignete Ablenkung und ansonsten: Entspannung, Entspannung und noch einmal: Entspannung.

     

     Stay tuned 

     Titelbild: Gerd Altmann @pixabay

     

    Quizapps im Unterricht

    Quizze finden zunehmend Eingang in den Unterricht. Teilweise werden die aus Fernsehsendungen bekannten Formate wie z. B. Wer wird MillionĂ€r, BUZZ ĂŒbernommen und digitalisiert bzw. in verschiedenen Lernmanagmentsystemen (LMS) abgebildet. 

    Quizze können in unterschiedlichen Phasen von Lehr- und Lernszenarien integriert werden. Sie können genutzt werden, um die Lernausgangslage der Lernenden zu erheben oder wĂ€hrend einer Unterrichtseinheit, -sequenz eine formative RĂŒckmeldung auf das Erreichte geben. Sie können zu Beginn einer Unterrichtsstunde/-einheit ein Brainstorming einleiten. Und sie können abschließend die vermittelten Kompetenzen und Inhalte der jeweiligen Lerneinheit ĂŒberprĂŒfen bzw. reflektieren.

    Eine Lehrkraft (@akuemu) kĂŒrzlich im Edutwitter:

    Ich kann aus der Praxis nur sagen: SchĂŒler*innen lieben Kahoot-Quizze zur Abwechslung im Unterricht. Es steigert die Motivation auch nach drei Jahren Einsatz immer noch. Grad zum Ein-oder Ausstieg. Keine Lehrkraft, die ich kenne, nutzt Kahoot als einziges digitales Element. Meine SchĂŒler*innen bitten mich (ohne, dass ich ihnen die Idee in den Kopf gepflanzt hĂ€tte) darum, in Übungsphasen selbst Kahoot zu erstellen. Und als Mathelehrerin bin ich begeistert, wie sie absichtlich typische SchĂŒlerfehler einbauen und damit das Thema fĂŒr sich reflektieren und auch ihr MitschĂŒler*innen auf Gefahrenquellen trainieren. Wir besprechen Kahoots dann auch im Nachhinein mit Lösungsweg etc. 

    Ausgangspunkt war die Kritik von Axel Krommer am Artikel Mit interaktiver Quiz-App einen Text erschließen – Am Beispiel des Dramas Die RĂ€uber von Friedrich Schiller. Dort heißt es einleitend [1]https://www.friedrich-verlag.de/deutsch/film-medien/mit-interaktiver-quiz-app-einen-text-erschliessen-11377#cta-box:

    Digitale interaktive Quiz fĂŒr den Deutschunterricht gibt es mittlerweile in großer Zahl. Dabei werden in der Regel auf spielerische Weise Kompetenzen in Bereichen wie Orthografie und Grammatik gesichert. HĂ€ufig ist es so, dass die Quiz zum Üben und Festigen bereits erarbeiteter Inhalte eingesetzt werden, aber nicht darĂŒber hinaus gehen. (…) Das vorliegende Unterrichtsmodell (…) zeigt, wie durch den Einsatz einer Quiz-App ein Drama erschlossen und auf diese Weise eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Gelesenen erreicht werden kann. Die Lernenden haben die Aufgabe, ein eigenes Quiz zu den einzelnen Akten des Dramas Die RĂ€uber von Friedrich Schiller zu erstellen. (…) Bei der Erstellung eines Quiz können Verstehensdimensionen mithilfe unterschiedlicher Aufgabenformate (geschlossene Aufgaben (richtig / falsch), Multiple-Choice-Aufgaben, halb offene, offene Aufgaben), die in Quiz bereitgestellt werden, berĂŒcksichtigt werden.

    Im weiteren Threadverlauf wird auf eine Forschungsarbeit verwiesen. Als wichtigste Erkenntnisse gelten [2]Alf Inge Wang, Rabail Tahir: The effect of using Kahoot! for learning – A literature review:

    • Kahoot! hat eine positive Wirkung auf die Lernleistung, die Dynamik im Klassenzimmer, die Einstellung und die Angst der SchĂŒler.
    • Zu den grĂ¶ĂŸten Herausforderungen gehören technische Probleme, die Anzeige von Fragen und Antworten, Zeitstress, Angst vor dem Verlieren und die Schwierigkeit, den RĂŒckstand aufzuholen.

    FĂŒr konkrete Beispiele lohnt z. B.:

    Kurz und knapp fasst Jaana Stiller in einem Tweet die Nutzung von Kahoot so zusammen:

     

    Selbsterfahrung

    Ich selbst baue Quizze immer gerne in Lernpfade ein. Sie ermöglichen den SchĂŒler*innen eine Selbstkontrolle und mir eine RĂŒckmeldung, inwieweit das Thema verstanden bzw. das Unterrichtsziel erreicht wurde. DarĂŒber hinaus ermöglicht mir die Ergebnisauswertung ein Redesign des Lernpfads. HĂ€ufig mit UnterstĂŒtzung meiner SchĂŒler*innen: Ihre ErlĂ€uterungen, warum sie zu dem (falschen) Ergebnis gekommen sind, lassen mich immer darĂŒber nachdenken, wie ich den Input anderes gestalten oder den Aufbau des Lernpfads anders organisieren kann, z. B. durch ErgĂ€nzungen eines weiteren ErklĂ€rteils, Übungsteils, …

    DarĂŒber hinaus empfehle ich Quizformate, die gruppenbezogen durchgefĂŒhrt werden. Der dadurch entstehende Wettkampfcharakter kann – muss aber nicht (!) – zu weiterer Motivation beitragen. Die Gruppenzusammensetzung habe ich aus Zeit- und OrganisationsgrĂŒnden per AbzĂ€hlen (1-2-3-4, 1-2-3-4, …) organisiert, ganz so wie in meinem Sportunterricht. Soll ja ein Spiel bleiben. Das hat zum einen das soziale Lernen gefördert und zum anderen bei einigen SchĂŒler*innen dazu gefĂŒhrt, sich nochmals mit dem Thema zu beschĂ€ftigen. Sie wollten beim nĂ€chsten Mal zu den Gewinner*innen gehören …

     

    Themenseite mit Forschungsstand & Praxistipps

    Der o. g. Kahoot-Thread hat mich dazu angeregt, den aktuellen Forschungsstand zu recherchieren. Meine neue Themenseite befasst sich u. a. mit dieser Analyse. Viel ist es nicht, was ich berichten kann. Und doch wird sich der Besuch lohnen: Wegen der vielen PraxisbeitrĂ€ge der Kolleg*innen aus dem Edutwitter …

    … Stay tuned …

    uni@schule: Schatzkisten

    Haben auch Sie die Übersicht ĂŒber die gefĂŒhlt Tausende von Apps und Tools verloren? WĂŒnschen auch Sie sich Übersichten, Kategorien, Strukturen, die Ordnung in dieses „Chaos“ bringen? Da habe ich etwas fĂŒr Sie! Auch wenn (zunĂ€chst) der Hochschullehre zugeordnet, empfehle ich die Übersichtsseite Hochschuldidaktik-Schatzkiste dem in Schulen tĂ€tigen pĂ€dagogischen Personal.

    Die beiden Promotorinnen Dr. Ulrike Hanke und Nina Bach des Webauftritts hochschuldidaktik-online wollen (den PĂ€dagoginnen und PĂ€dagogen) zur Seite stehen. Wir bieten Ihnen praktische und einfache Tools und Ressourcen fĂŒr gute Lehre.

    Dazu haben sie virtuelle Schatzkisten entwickelt, in denen sie in den Kategorien

    • Hybride Lehre
    • Digitale Lehre
    • Lehrplanung (u. a. Classroom-Management)
    • Lehrmethoden
    • Lernportfolio
    • PrĂŒfen
    • Evaluation

    einen Überblick ĂŒber schöne Ideen geben, immer mit vielen praxisorientierten Tipps zur effizienten Planung von Lehr- und Unterrichtsveranstaltungen und Lernportfolios. Die Materialien stammen von Hochschulen, bekannten Websites oder TĂ€tigen in der Hochschuldidaktik. In die Schatzkiste kommt nur, was wir empfehlenswert finden, so die beiden Autorinnen …

    Schön, dass auch „unsere“ Arbeiten Feedback-Instrumente zur Steuerung und Bilanzierung von Prozessen Eingang in die Schatzkiste Evaluation gefunden haben. Völlig zurecht, wie ich sagen darf đŸ€©

    Stay tuned

    Bildnachweis: @hochschuldidaktik-online