Pünktlich zu den Herbstferien gibt es neuen Lesestoff. Denn auch in im dritten Quartal 2024 sind wieder eine Reihe von Blogbeiträgen und Publikationen erschienen, die das Thema Schule in der digitalen Welt aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten. Online wie Print, #OpenAccess wie #OER. Die Auswahl richtet sich an alle, die sich für die Entwicklung der Lernkultur interessieren, insbesondere an

  • Schulleitung,
  • Lehrkräfte,
  • Hochschullehrende und nicht zuletzt:
  • Bildungspolitikerinnen und -politiker.

 

Schule in der digitalen Welt: Unterricht

#Grundschule

 

Schule in der digitalen Welt: uni@schule

 

 

Schule in der digitalen Welt: Magazine – Broschüren

In dieser Ausgabe erwartet Sie unter anderem der Artikel „Aktivierender Unterricht von Anfang an mit dem PRIMM-Konzept“ von Peter Brichzin und Klaus Reinold, der das PRIMM-Konzept als Scaffolding Gerüst für einen aktivierenden Programmierunterricht vorstellt. Rina Ferdinand, Mareike Daeglau und Ira Diethelm beleuchten in „Auf dem Weg zum inklusiven Informatikunterricht – Herausforderungen und Perspektiven“ die Herausforderungen, Potenziale und Perspektiven eines inklusiven Informatikunterrichts vor dem Hintergrund eines eklatanten Mangels an Studien, Konzepten und Ressourcen. Ein weiteres spannendes Thema behandelt der Artikel „ClusterLabor: Ein Werkzeug zur interaktiven Visualisierung und Analyse von Clusteralgorithmen“ von Daniela Andres, Silvia Joachim und Martin Hennecke, der ein neues Werkzeug zur Visualisierung von Clusteralgorithmen vorstellt. Damit können verschiedene Algorithmen hinsichtlich ihrer Ergebnisse in Abhängigkeit von der gewünschten Anzahl an Clustern verglichen werden.

Besonders hervorzuheben ist auch der Beitrag „Informatik in freier Wildbahn: Lerntransfer vom Unterricht in den Alltag“ von Michael Rücker, der untersucht, wie Informatikwissen außerhalb des Klassenzimmers angewendet werden kann. Für die Informatik müssen Schülerinnen und Schüler dazu u. a. künftige und neue Systemkategorien erschließen und Manifestationen bekannter informatischer Konzepte im Alltag erkennen können. Julian Dorn bringt uns in seinem Artikel „Künstliche Intelligenz im Informatikunterricht“ die Integration von KI in den Unterricht anhand seines online-Buches näher. „Symmetrische Kryptologie und ihre Veranschaulichung“ lautet der Titel des Artikels von Andreas Koch, der auch (Java-) Programme zur Verschlüsselung vorstellt. „Das Informatikcurriculum der Hector Kinderakademien“ richtet sich an begabte und hochbegabte Kinder der ersten bis zur vierten Klassenstufe und wird von Katerina Tsarava, Katrin Kunz und Ulrich Trautwein beschrieben.

„Fachfremd unterrichten – selbstreguliert lernen“ von Susann Lenk liefert einen persönlichen Erfahrungsbericht einer Lehrkraft mit dem für sie neuen Fach Informatik. Den Abschluss bildet Katrin Grabes Beitrag „Unterrichtsreihe zu künstlicher Intelligenz und künstlichen neuronalen Netzen für die gymnasiale Oberstufe“, der eine sieben Doppelstunden umfassende Unterrichtsreihe zu KI für die Oberstufe präsentiert.

 

Kultur der Digitalität: Lehrkräfteaus-, fort- und weiterbildung

In diesem Jahr findet eine neue HessenHub-Impulsreihe zum Thema “Blended Learning Insights – Konzepte, Praxisbeispiele und mehr” statt. Das Blended Learning-Konzept verzahnt unterschiedliche Lernformen zu einer Einheit, um das Selbstgesteuerte Lernen bestmöglich zu fördern. Dabei wird der klassische Unterricht mit seinen Präsenzphasen um E-Learning-Phasen erweitert. Die Vorteile der digitalen Formate werden mit den sozialen Aspekten von Präsenzzeiten kombiniert. Durch die digitalen Angebotsteile wird die zeitliche und örtliche Flexibilität erhöht und damit die Veranstaltungsteilnahme vereinfacht.

Die HessenHub-Impulsreihe “Blended Learning Insights – Konzepte, Praxisbeispiele und mehr” gibt mit drei Vorträgen und daran anschließender Möglichkeit zur Diskussion einen Überblick über verschiedene Aspekte von Blended Learning in Bezug auf Studium und Lehre.

In unserer Vortragsreihe Bamberger Best Practices in der Lehre  stellen Dozierende der Otto-Friedrich-Universität Bamberg erfolgreiche und innovative Lehrformen und -werkzeuge vor und öffnen den Raum für Austausch. Ziel ist es, den fakultätsübergreifenden Diskurs zum Thema guter Lehre anzuregen und durch inhaltliche Impulse zu unterstützen.

Dieses Semester freuen wir uns die Preisträgerinnen und Preisträger des Innovationspreises digitales Lehren und Lernen 2024 des DigiZ unter den Vortragenden willkommen zu heißen: Carmen Herrmann, Theresia Witt und Philipp Schlottmann.

 

Kultur der Digitalität: #Diskurs

Sie heißen Lernbots, KI-Tutoren, Assistenzsysteme oder auch Agenten: So rasant wie der technologische Fortschritt im Bereich Künstliche Intelligenz entwickeln sich auch Tools, die mittels KI Feedback zu Aufsätzen, bearbeiteten Sachaufgaben und vielem mehr geben können. Was können diese Tools bereits und wo liegen ihre Grenzen? Inwiefern können sie Lehrkräfte entlasten und den Lernprozess der Schülerinnen und Schüler fördern?

Es ist kaum mehr vorstellbar, aber einige deiner Lehrer:innen haben noch mit dem Rechenschieber Mathe gelernt und auf Kreidetafeln geschrieben. Es ist gar nicht so lange her, da waren Taschenrechner und Whiteboards die Symbole der digitalen Transformation an Schulen. Künstliche Intelligenz (KI) hat diese Entwicklungen in den Schatten gestellt – change hat sich angeschaut, was das bedeuten könnte.

Ute Schmid ist Professorin für Angewandte Informatik und leitet den Lehrstuhl für Kognitive Systeme an der Universität Bamberg. Mit ihrem wissenschaftlichen Hintergrund als Informatikerin und Psychologin kombiniert sie verschiedene Perspektiven, um menschzentrierte KI-Systeme zu entwickeln und verständlich zu machen. Im Interview mit Lucas Laux verdeutlicht sie, worauf es beim Einsatz von KI-Tools ankommt und warum bereits Kinder im Grundschulalter ein Grundverständnis von Künstlicher Intelligenz entwickeln sollten.

Die Diskussion über den Einsatz von iPads und Handys in der Schule bewegt sich oft zwischen den Extremen: Sollten wir die Geräte gänzlich verbieten, um Ablenkungen und potenzielle Risiken zu minimieren? Oder sollten wir sie ganz frei nutzen, um den Schüler:innen den Zugang zu moderner Technologie und Lernformen zu ermöglichen? Die Realität liegt wie so oft dazwischen – und eine regulierte Nutzung bietet meiner Meinung nach den optimalen Mittelweg.

Die Automatisierung der Fabriken hat niedrigqualifizierte Jobs betroffen, die Digitalisierung die Mittelklasse. Generative KI hat die größte Relevanz für hochqualifizierte Jobs. Dazu gehören Juristen, Wissenschaftler und Softwareentwickler.

Wie können wir unsere Kinder vor verstörenden Erlebnissen im Internet schützen? Ein Interview mit der Psychologin Julia von Weiler, langjährige Vorständin von “Innocence in Danger e.V.”.

 

Kultur der Digitalität: Open Access, OER

  • Bertelsmann Stiftung (Hrsg.). Larissa Klemme, Dr. Martin Noack: Kompetenzen für morgen – Diese Future Skills suchen Unternehmen schon heute

Einsatzbereitschaft, Teamfähigkeit und Selbstständigkeit sind die am häufigsten geforderten Future Skills – Kompetenzen, die Menschen in einer zunehmend unsicheren und komplexen Arbeitswelt brauchen. In der Debatte zu Zukunftskompetenzen werden allerdings zwei traditionelle Tugenden häufig übersehen, die Arbeitgeber:innen insbesondere von Hilfs- und Fachkräften erwarten: Verlässlichkeit und Sorgfalt. Das zeigt die aktuelle Jobmonitor-Analyse von rund 47 Millionen Online-Stellenanzeigen.

Schulen in sozial herausfordernden Lagen sind in besonderer Weise auf eine passgenaue und zielgerechte Unterstützung ihrer Schul- und Unterrichtsentwicklung angewiesen. Im Rahmen der Bund-Länder-Initiative Schule macht stark arbeitet der SchuMaS-Forschungsverbund deutschlandweit mit 200 Schulen sowie mit der Bildungsverwaltung der Länder zusammen, um eine wissenschaftlich fundierte und evidenzbasierte Qualitätsentwicklung an den beteiligten Schulen zu unterstützen. Die Arbeit des Forschungsverbunds zielt dabei drauf ab

    • den Unterricht weiterzuentwickeln – mit einem besonderen Fokus auf Mathematik und Deutsch,
    • das an den Schulen tätige pädagogische Personal noch gezielter zu qualifizieren und dabei die spezifischen Bedingungen von Schulen in sozial herausfordernder Lage in den Blick zu nehmen,
    • die Schulen als Organisation, die Schulkultur sowie das Führungshandeln weiterzuentwickeln und
    • das Lernen außerhalb des Unterrichts und die Unterstützung im sozialen Umfeld zu fördern.

In diesem ersten Band zur Arbeit des Forschungsverbunds werden Erkenntnisse zum Aufbau und zur Anlage des Verbunds sowie erste Ergebnisse hinsichtlich der adressierten Zielsetzungen dargestellt.

Dieser Tagungsband verfolgt zwei Hauptziele: die Analyse neuer Bildungsherausforderung in der arbeitsbezogenen und technischen Bildung, die durch den Wandel von Arbeits- und Lebenswelt entstanden sind, und die Förderung der mündigen Teilhabe aller Menschen an der gesellschaftlichen Transformation. Alle Beiträge beleuchten daher fachbezogene Bildungs- und Unterrichtsstrategien, die lebensweltliche und arbeitsweltbezogene Handlungskompetenzen der jungen Generation stärken.

Der Band ist in vier thematische Abschnitte gegliedert. Zunächst werden Fragen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung thematisiert, es folgen Darstellungen zum digitalen Lernen und Lehren. Der dritte Abschnitt behandelt Fragen einer diversitätsbezogenen fachlichen Bildung. Abschließend werden Problemlagen und Aufgaben der Fachdidaktik und Lehrkräftebildung erörtert. Die Beiträge bieten vielfältige fachliche und transdisziplinäre Perspektiven sowie theoretische und anwendungsbezogene Ansätze zu schulischer, außerschulischer und universitärer Bildung. Behandelt werden bildungspolitisch und wissenschaftlich relevante Querschnittsthemen wie inklusive Bildung, heterogene Lernumgebungen, finanzielle Allgemeinbildung, technische und ökonomische Bildung, zur haushalts- und ernährungsbezogenen Bildung sowie zur Verbraucherbildung und vorberuflichen Bildung. Neben theoretischen und fachdidaktischen Fragestellungen werden subjektive Vorstellungen von Schüler:innen zu Arbeit sowie Unterricht erörtert. Beleuchtet werden zudem Fragen zur Aus- und Fortbildung von Lehrkräften sowie Anforderungen an eine zukünftige Lehrkräfteprofessionalisierung.

  • Janina Klose, Magdalena Meißner, Laura Beyeler, Luisa Stuhr, Melanie Jaeger-Erben: Reparaturbildung gestalten – Erfahrungsberichte & Anregungen für Lehrende

Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte finden in diesem Buch Anregungen und Orientierungspunkte, um das Thema Reparieren didaktisch in ihre Schule zu integrieren. Die Autorinnen zeigen zunächst Sinnperspektiven des Reparierens von Alltagsgegenständen auf, die dessen Bedeutung als Bildungsthema unterstreichen. Dabei geht es um mehr als die Übernahme von Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung: Reparieren wird als einfühlsamer und innovativer Umgang mit den Dingen, als Improvisation, Neuerfindung und emotionale Arbeit beschrieben, die ermächtigend wirkt.

Im zweiten Teil geht es um die praktische Gestaltung von Reparaturlernangeboten an Schulen. Dazu werden die Ergebnisse einer Studie herangezogen, für die Lehrende in ganz Deutschland befragt wurden. Sie haben sehr unterschiedliche Formate erprobt und weiterentwickelt. Ihre Erfahrungsberichte zeigen, dass Reparaturlernangebote der Unvorhersehbarkeit des Reparaturgegenstandes didaktisch erfolgreich begegnen können. Welche Besonderheiten bei bestimmten Gegenständen vom Gartenwerkzeug bis zum Smartphone zu beachten sind, welche Überlegungen zur Sicherheit angestellt werden müssen und welche Unterstützungsmöglichkeiten es gibt, wird ebenso analysiert, wie die Möglichkeiten, die sich innerhalb bestimmter Bedingungen vor Ort ergeben. Auch für eine Schule ohne Werkstattraum, auch für eine Lehrkraft ohne spezielle Reparaturkenntnisse ist die Möglichkeit gegeben, das Thema Reparieren in die Schule zu bringen, sei es im Regelunterricht, in der AG oder am Wandertag.

Die Lebenswelten der jungen Generationen haben sich seit der Jahrtausendwende mit einer großen Dynamik verändert. Junge Menschen wachsen in einer Welt mit ökonomischen, ökologischen und politischen Krisen auf. Die soziale und kulturelle Heterogenität der Familien in Deutschland steigt, die soziale Ungleichheit nimmt zu. Das wirkt sich sowohl auf die private Lebensführung als auch auf die Teilhabe an Ausbildung und Beschäftigung aus. Vor diesem Hintergrund entstehen neue Fragen an die konzeptionelle und fachdidaktische Gestaltung einer zukunftsfähigen Arbeitslehre. Ziel des Sammelbandes ist es, diese Fragen aus der Perspektive der jeweiligen wissenschaftlichen Disziplin zu explorieren, zu untersuchen und Impulse für die Weiterentwicklung der Arbeitslehre sowie theoriebasierter Lehrkonzepte zu geben.

Der Band ist in sechs Abschnitte gegliedert: Nach den fachdidaktischen Überblicksbeiträgen folgen verschiedene Themenfelder der Arbeitslehre mit einem gesonderten Abschnitt zur Beruflichen Orientierung. Daran schließen die Abschnitte methodische Impulse sowie Aus- und Fortbildung an. Den Abschluss bilden drei historische Texte.

Der Sammelband entstand im Rahmen des 50-jährigen Jubiläums der Arbeitslehre an der Technischen Universität Berlin und der dazu durchgeführten Jubiläumstagung im März 2022- ausgerichtet von der TU Berlin und dem Fachgebiet Fachdidaktik Arbeitslehre (ALFA) sowie der Gesellschaft für Arbeit, Technik, Wirtschaft im Unterricht (GATWU) – sowie in weiteren Forschungskontexten und Diskursen zur Modernisierung der Arbeitslehre.

Er richtet sich an Lehrende und Studierende der Arbeitslehre an Universitäten, an Lehrende an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen sowie an Expert:innen der außerschulischen Bildung und Beratung, die mit der Beruflichen Orientierung, Themen der Arbeitslehre und ihrer Fächerverbünde, der Verbraucherbildung und der Förderung von Lebensführungskompetenzen von Jugendlichen befasst sind.

 

Zu guter Letzt …

… hier noch ein „ultimativer“ Tipp von @Amsonppt, wie man via Office Mindmaps erstellen kann!

Viele meiner Leserinnen und Leser, Kolleginnen und Kollegen haben mitbekommen, dass ich X (ehemals Twitter) den Rücken gekehrt habe. Ich habe zwei Alternativen vorgestellt:

Mastodon (update) – Bluesky (Erste Erfahrungen)

Wer regelmäßig auf dem Laufenden bleiben möchte, insbesondere über Tipps aus #FediLZ und #BlueLZ, dem empfehle ich meinen Newsletter. Darin fasse ich meine Beiträge auf meinen Plattformen kurz zusammen.

 Stay tuned 

Titelbild: Erik Lindstrom @pixabay