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Newsticker

 

Newsticker Sommer 2024

Wenn es um Bildung geht, gibt es Mythen, die sich hartnäckig halten. Dabei wurden einige von ihnen schon lange von der Wissenschaft widerlegt.

Die Zukunft Deutschlands hängt nach Ansicht vieler vor allem an der Stärke des Bildungssystems. Gleichzeitig zeigen sich viele ernüchtert: In zentralen Punkten weiche die Realität deutlich von ihrem Ideal ab.

Die vorlesungsfreie Zeit ist vielleicht für Hochschulangehörige die beste Gelegenheit, um etwas Neues zu lernen und sich endlich mal wieder einer interessanten Lektüre zu widmen. Um Ihnen die Auswahl etwas zu erleichtern, haben wir in diesem Newsletter eine inspirierende Sommer-Leseliste mit unseren neuesten HFD-Veröffentlichungen und Blogbeiträgen zusammengestellt. Vom aktuellen Stand zu KI an deutschen Hochschulen über hybride Lehre und moderne Lehr-Lernräume bis hin zu Student Mental Health ist für alle Geschmäcker und Bedarfe etwas dabei. Auch für die visuellen Lerntypen gibt es eine gute Alternative, denn alle Videos vom U:FF 2024 laden mit spannenden Playlists zum Nachschauen ein.

Auch (Call-to-)Action-Fans kommen nicht zu kurz – vielleicht haben Sie Pläne für eine HFD-Delegationsreise oder wollen sich bei unserem HFDlead-Netzwerk beteiligen? Und wenn Sie schon einmal den wichtigsten Termin im Herbst in den Blick nehmen wollen: Wir laden Sie jetzt schon herzlich zur nächsten HFDcon am 13. November nach Berlin ein. Unter unserem Jubiläumsmotto “Hochschule von Morgen heute gestalten” treffen sich Vordenker:innen und Praktiker:innen in zahlreichen Workshops bei unserem großen HFD-Community Event. Die Anmeldung ist ab heute möglich!

Bei allen Terminen und Angeboten gilt: Wir wünschen Ihnen eine erholsame und erkenntnisreiche Sommerzeit und freuen uns auf die kommenden Gelegenheiten zum Austausch!

@YouGov-Umfrage (im Auftrag von WELT am Sonntag)

Das Bildungssystem steckt tief in der Krise. Eine Umfrage für WELT AM SONNTAG zeigt, wie die Bevölkerung die Arbeit der Schulen aktuell bewertet. Vor allem ein Missstand stößt den Deutschen demnach auf.

Lernschwache und Begabte, Arme und Reiche, Muttersprachler und Migranten: Heterogenität ist die zentrale Herausforderung des Bildungssystems. Eine Berliner Schule macht aus der Not eine Tugend – mit erstaunlichem Erfolg. Und trotz riesiger Leistungsunterschiede in Klassen. Wie schafft sie das? 

Bundesweit fehlen 16.000 Lehrkräfte. Deshalb feiert nun der aus der Corona-Zeit bekannte Hybrid-Unterricht ein Comeback: Erste Bundesländer setzen auf Video-Unterricht und Selbstlernmodule, um den Lehrermangel in den Griff zu kriegen. Ein Bundesland plant sogar eine „digitale Landesschule“.

@Bildungsbericht 2024

Der zehnte Nationale Bildungsbericht ist heute veröffentlicht worden. Er beschreibt die Gesamtentwicklung des deutschen Bildungswesens und widmet sich in diesem Jahr schwerpunktmäßig der beruflichen Bildung.

Kommentare

Was im neuen Nationalen Bildungsbericht steht und warum Autorensprecher Kai Maaz davor warnt, Einwanderer für die schlechte Performance des Bildungssystems verantwortlich zu machen.

Ein neuer Expertenbericht listet auf, wie ungerecht das deutsche Bildungssystem ist. Damit sich etwas ändert, müssten die Druck machen, die davon profitieren.

Das deutsche Bildungssystem bleibt in allen Altersgruppen ungerecht, vor allem für zugewanderte Menschen, bilanziert der Nationale Bildungsbericht. Es braucht mehr Geld.

Kreatives Denken PISA 2022

In der achten Erhebungsrunde des Programme for International Student Assessment (PISA), 2022, wurde als innovative Domäne das kreative Denken erfasst. Dies ist die Kompetenz, kreative bzw. vielfältige Ideen zu entwickeln oder bestehende Ideen weiterzuentwickeln. Dazu haben die Jugendlichen Aufgaben in den Bereichen soziales- und naturwissenschaftliches Problemlösen sowie im visuellen und schriftlichen Ausdruck bearbeitet. Fünfzehnjährige in Deutschland lagen in dieser innovativen Domäne im Durchschnitt der OECD-Staaten. Mädchen zeigten, wie auch in allen anderen OECD-Staaten, höhere Kompetenzen im kreativen Denken als Jungen. Gymnasiast*innen zeigten bessere Leistungen als Schüler*innen an nicht gymnasialen Schulformen. In einer Mehrebenenanalyse zeigte sich, dass Schüler*innen mit höheren Mathematik-, Naturwissenschafts-, oder Lesekompetenzen auch besser gelernt hatten, kreativ zu denken. Es ist von einer wechselseitigen Befruchtung der Kompetenzen auszugehen (Gajda et al., 2017).

Zusammenfassung:

Kommentare

Kreatives Denken gilt als Voraussetzung, um mit Veränderungen umgehen zu können – im Beruf wie im Alltag. Eine Pisa-Sonderauswertung hat analysiert, wie kreativ 15-jährige Schülerinnen und Schüler denken.

Kreativität gilt als Schlüsselkompetenz in der Arbeitswelt. Erstmals hat die Pisa-Studie diese Fähigkeit nun bei 15-jährigen Schülern gemessen. Die Ergebnisse überraschen: Sie widerlegen ein weitverbreitetes Vorurteil. Und: Nicht nur zwischen den Ländern offenbaren sich große Unterschiede.

Wie kreativ sind Schülerinnen und Schüler in Deutschland? Antworten auf diese Frage liefert die PISA-Studie 2022. Im Dezember bescheinigte sie den 15-Jährigen hierzulande die schlechtesten jemals gemessenen Leistungen in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften. Am 18. Juni 2024 wurden nun die Ergebnisse der Sondererhebung zu kreativem Denken veröffentlicht. Es ist das erste Mal, dass diese Kompetenz in einer PISA-Studie erfasst wird. Das Schulportal stellt die wichtigsten Ergebnisse vor.

SINUS-Jugendstudie 2024

Bereits seit 2008 berichtet die SINUS-Studie „Wie ticken Jugendliche?“ alle vier Jahre über die Verfassung der jungen Generation. Ausführliche Interviews, fotografische Dokumentationen des Wohnumfelds und Selbstzeugnisse der Jugendlichen liefern einen lebendigen Einblick in die Lebenswelten der 14- bis 17-Jährigen.

Redaktionelle Zusammenfassungen:

    Medienberichte

    Was im neuen Nationalen Bildungsbericht steht und warum Autorensprecher Kai Maaz davor warnt, Einwanderer für die schlechte Performance des Bildungssystems verantwortlich zu machen.

    Optimistisch blicken Jugendliche in die Zukunft – trotz Krisen. Das ist die Erkenntnis der Sinus-Jugendstudie. Zwar sei ihr Blick ernster und besorgter als der früherer Generationen, Optimismus und Alltagszufriedenheit aber hätten sie sich bewahrt.

    Studien

    BLM stellt Studie zu Algorithmen und Künstlicher Intelligenz im Alltag von Jugendlichen vor.

    Ob auf Instagram, TikTok oder mit ChatGPT: Jugendliche begegnen Algorithmen und Künstlicher Intelligenz (KI) im Medienalltag an vielen Stellen. Doch was wissen sie darüber? Und wie nutzen sie KI-Tools? Um Antworten auf diese und weitere Fragen zu bekommen, hat die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) die deutschlandweit erste systematische Untersuchung zur Algorithmen- und KI-Kompetenz von Jugendlichen in Auftrag gegeben.

    Neues aus der KMK

    Fast zeitgleich haben der Stifterverband und die Ständige Wissenschaftliche Kommission im vergangenen Jahr ein Papier zur Zukunft der Lehrkräftebildung veröffentlicht, die Kultusministerkonferenz hat im März dieses Jahres ein umfassendes Reformpaket für die Lehrkräftebildung beschlossen. Seitdem schwirren viele Ideen im Raum: Duales Studium, Ein-Fach-Studium, Verkürzung des Referendariats. Vor allem die Idee des Dualen Studiums wird derzeit in länderspezifischen Modellversuchen umgesetzt. Baden-Württemberg startete im Mai die Bewerbungsphase für das Modellprojekt Duales Masterstudium. Weitere Modellprojekte sind in Bayern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen zu finden. 

    Das Bildungssystem in Deutschland steht aktuell vor der Aufgabe, das Potenzial generativer KI-Technologien wie Large Language Models (LLM) zu nutzen, dabei ihre Grenzen klar zu erkennen und verantwortungsbewusst mit ihren Beschränkungen umzugehen. Die Ständige Wissenschaftliche Kommission möchte mit diesem Impulspapier einen Diskussionsbeitrag leisten und Anregungen geben für den schulischen Einsatz sowie für Forschungs- und Entwicklungsaufgaben, um den lernförderlichen Einsatz von LLM sicherzustellen.

    Die Kulturministerkonferenz hat in ihrer heutigen Sitzung Handlungsempfehlungen zu Digitalität und digitaler Transformation im Kulturbereich verabschiedet. Als eine der zentralen Herausforderungen der zukünftigen Prozesse sowohl für die Kulturverwaltung selbst wie für Kultureinrichtungen werden beispielsweise die Schaffung klar formulierter, konkreter und in Koordination mit allen Beteiligten entwickelter Digitalstrategien benannt.

    Viele der Empfehlungen ermöglichen eine zukünftige Standardisierung bis hin zur Evaluation der Angebote. Was mir – wie bei allen Empfehlungen – noch fehlt: eine Operationalisierung …

       

      Neues aus uni@schule

      Der Mangel an Lehrkräften ist allgegenwärtig und die Diskussion von Maßnahmen innerhalb des Schul- und Bildungssystems lebhaft. Dass (angehende) Lehrkräfte die Lehramtsausbildung oder den Beruf verlassen, folglich dem System Schule nicht (mehr) zur Verfügung stehen und damit zur weiteren Verschärfung des Lehrkräftemangels beitragen, spielte in der Diskussion bislang nur eine randständige Rolle. Wieso ein nicht unerheblicher Anteil der angehenden Lehrkräfte noch im Studienverlauf aufhört, weshalb der Vorbereitungsdienst abgebrochen wird und Lehrkräfte aus dem Beruf aussteigen, sind komplex zu perspektivierende Fragen, denen sich der Band mit systematischen Reflexionen, empirischen Analysen und Einblicken in Umsetzungen aus der Bildungs- und Beratungspraxis widmet.

      Die Fortschritte der KI werden die Hochschullehre nicht ungeschoren lassen. Sieben Thesen mit Beispielen aus technischen Studienfächern.​

      Was war doch gleich wieder hybride Lehre und – spezieller – hybride synchrone Lehre? Es hat den Anschein, als wäre das seit Anfang 2023 kein Thema mehr, weil alle lieber gebannt auf die nächsten Entwicklungen generativer Künstlicher Intelligenz (KI) schauen. 

      Lernen mit oder trotz künstlicher Intelligenz. Was als Pro-und-Contra-Debatte beginnt, endet mit einem einvernehmlichen Appell an die Bildungspolitik.

      Hierzulande werfen 40 Prozent der Lehramtsstudenten das Handtuch – was für eine Verschwendung von Ressourcen. Ihre Ausbildung ist zu lang und zu weit weg von der Praxis. Wie sie besser werden kann, beschreibt unser Gastautor, ein Professor für Schulpädagogik.

      Unter „pädagogischen Mythen“ werden in der Regel weitverbreitete Überzeugungen oder Annahmen über Erziehung und Bildung verstanden, die wissenschaftlich nicht fundiert sind, aber dennoch von vielen Menschen als Wahrheiten akzeptiert werden. Falsche und unbegründete Überzeugungen können Lernprozesse behindern sowie wertvolle Zeit und Ressourcen in Anspruch nehmen, meint Gastautor Benedikt Wisniewski. Deshalb ist es wichtig, sagt der Schulpsychologe, sich mit diesen Mythen auseinanderzusetzen.

      Lernmanagement-Systeme werden in der Hochschullehre eingesetzt, um Lernmaterialien zu erstellen, bereitzustellen und zu verwalten und um den Austausch zwischen Lehrenden und Studierenden zu erleichtern. Während der COVID-19-Pandemie erwiesen sie sich als unverzichtbar für die Aufrechterhaltung des Lehrbetriebs. Jedoch offenbart sich in jüngster Zeit eine zunehmende Bedrohung für die Sicherheit dieser Systeme, die nicht nur den Lehrbetrieb stören kann, sondern auch sensible Daten gefährdet.

      Wer an der Hochschule Pädagogik lehrt, sammelt immer seltener Erfahrung in der Praxis. Dahinter steckt ein Systemfehler.

      Lehramtsstudiengänge können lediglich Ausschnitte des benötigten Wissens für späteres Lehrkräftehandeln bieten. Dieses gilt insbesondere mit Blick auf Erkenntnisse aus empirischen Studien, die ohnehin nur partiell auf Unterrichtshandeln übertragbares Wissen liefern und fortlaufend neue Einsichten generieren.

      Daher scheint es notwendig, dass Bildungsforscher*innen verstärkt Möglichkeiten der Wissenschaftskommunikation nutzen, wenn sie im Anschluss an die Phasen der Lehrer*innenbildung mit ihren Forschungsergebnissen Lehrkräfte im Beruf erreichen wollen und evidenzorientiertes Lehrkräftehandeln befördert werden soll.

      In dem Beitrag werden Ziele und Beispiele von Wissenschaftskommunikation in der Lehrer*innenbildung vorgestellt und deren Potenziale diskutiert.

      Wie und warum wird das Lernen in einer von digitalen Medien geprägten Welt bzw. das Lernen mit Medien in bildungspolitisch initiierten Curricula aufgegriffen? Diese Frage stellen sich Bildungswissenschaftler:innen weltweit. Eine Studie hat die Forschungslage zu diesem Thema in verschiedenen Ländern untersucht.

      Die Ständige Wissenschaftliche Kommission hat ein Impulspapier zur Implementation und Nutzung von künstlicher Intelligenz in der Schule vorgelegt. Prof. Ulrike Cress fasst in ihrem Gastbeitrag die wichtigsten Punkte zusammen.

      SWK-Talk: Prof. Thiel und Prof. Köller haben bei einer gut besuchten Online-Veranstaltung die Empfehlungen des neuen Gutachtens zur Lehrkräfteausbildung erläutert – und auch auf Kritik reagiert

      In ihrem Gastbeitrag skizzieren Dr. Désirée Theis und Dr. Raphaela Schlicht-Schmälzle, wie Wissenschaft-Praxis-Partnerschaften aufgebaut werden können

      Da sie wegen Corona (scheint sich ja wieder stärker breit zu machen…) einen Vortrag zu “Kann ChatGPT Noten geben” nicht halten konnte stellt sie bis zum 18.10. die wichtigsten fünf Seiten aus ihrem neuen Buch zur Verfügung.

      Endlich Klausuren nicht mehr selbst nachgucken müssen! Meine ersten Experimente: Geometrie nachmessen, Objekte finden, Tafel zu LaTeX (nebenbei: ChatGPT auch als TeX-Interpreter*in!), Konstruktion verstehen, Bildiro…

      Spätestens seit das Unternehmen OpenAI im November 2022 seinen Chatbot ChatGPT vorgestellt hat, ist das Thema Künstliche Intelligenz in der breiten Öffentlichkeit angekommen. Die aktuellen Entwicklungen sind dabei sowohl von großen Hoffnungen als auch großen Befürchtungen begleitet.

      Was viele gleichermaßen fasziniert und ängstigt, ist die Fähigkeit der KI, zu lernen und das erworbene Wissen direkt anzuwenden. Waren es früher körperlich anstrengende Arbeiten, die Menschen an Maschinen übertrugen, müssen heute auch „Wissensarbeiter“ um ihre Jobs fürchten. Die Herausbildung eines eigenen Willens der KI mag zwar eine dystopische Übertreibung sein – aber auch ohne autonomes Bewusstsein ist KI ein mächtiges Instrument.

      Prof. Dr. Ute Schmid analysiert in ihrem Gastbeitrag, was es braucht, um künstliche Intelligenz kompetent in den Unterricht zu integrieren.

      Mit der Verbreitung von ChatGPT fragt man in der Hochschuldidaktik vor allem danach, welche neuen Kompetenzen aufgebaut werden sollten oder müssten, um generative KI-Systeme souverän einsetzen zu können. Dass und inwiefern Kompetenzen auch verloren gehen könnten, ist ein Phänomen, das national wie international derzeit eine vergleichsweise geringe Rolle in Beiträgen zu KI an Hochschulen spielt. Das Diskussionspapier von Prof. Dr. Gabi Reinmann betrachtet den Begriff „Deskilling“ aus der Perspektive der Hochschuldidaktik.

       Tipps aus der Edu®Vorschaubild der Version vom 19:13, 3. Sep. 2016-Szene

      #ChatGPT

      Hybride Lehre

      Politik

      https://twitter.com/prof_birgit/status/1497127662967480331

      Didaktik

      AR-VR-Datenbank des Zentrum für didaktische Computerspielforschung an der Pädagogischen Hochschule Freiburg

      Die AR-VR-Datenbank ist Teil des Projektes „Virtuelles Lernen in der LehrerInnenausbildung“ (ViLa). Die Datenbank beinhaltet Virtual- und Augmented-Reality-Titel, die sich für den Einsatz in unterschiedlichsten Schulfächern, -formen und -klassen eignen und stellt diese in einer Kurzbeschreibung vor. Der didaktische Kommentar gibt Einblicke in mögliche Unterrichtsszenarien und diskutiert Potenziale, aber auch mögliche Herausforderungen.

      Die Datenbank wird stetig erweitert.

      https://twitter.com/_DigitalWriter_/status/1564639554606333954

      https://twitter.com/insidexyz/status/1502279253873807361

      Methodik

      https://twitter.com/Seppi04748866/status/1484211103043403776

      Publikationen (OER/OA)